Heiß war's: Unter den 15 wärmsten Jahren der Messgeschichte liegen 14 Jahre seit 1994.

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Wien – 2019 wird laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) als eines der drei wärmsten Jahre in Österreich in die 252-jährige Messgeschichte eingehen. "Berücksichtigt man die Prognosen für die nächsten Tage, liegt 2019 ziemlich sicher im Bereich von 1,5 bis 1,7 Grad Celsius über dem vieljährigen Mittel", so Experte Alexander Orlik – eine minimale Chance bestehe sogar noch auf Platz zwei.

Die Serie der extrem warmen Jahre setzt sich also fort, 2018 liegt auf dem ersten Platz. "Unter den 15 wärmsten Jahren der Messgeschichte liegen 14 Jahre seit 1994, erst auf Platz 15 folgt mit 1822 ein Jahr, das schon weit zurückliegt", erläuterte der Klimatologe Orlik. Die vergangen sechs Jahre bis 2019 sind allesamt in dieser Reihung zu finden.

An einigen Wetterstationen der ZAMG war 2019 das wärmste Jahr der jeweiligen Messreihe, zum Beispiel in Graz-Universität, in Bad Gleichenberg und Eisenstadt. In Retz, Wien-Hohe Warte, Zwettl, Millstatt, Klagenfurt und am Schöckl werden die Jahresmitteltemperaturen aller Voraussicht nach ziemlich genau im Bereich der bisherigen Rekorde liegen.

Niederschlag durchschnittlich

In der österreichweiten Auswertung des Niederschlags war 2019 ein durchschnittliches Jahr. Aussagekräftiger ist die regionale Auswertung: Im Westen und Süden, in etwa westlich einer gedachten Linie Salzburg-Klagenfurt, war 2019 um fünf bis 25 Prozent feuchter als ein durchschnittliches Jahr, in Oberkärnten und Teilen Tirols stellenweise um bis zu 40 Prozent. In der Osthälfte Österreichs war es dagegen um 25 bis 40 Prozent zu trocken. 2019 brachte in der österreichweiten Auswertung sechs Prozent mehr Sonnenstunden als ein durchschnittliches Jahr.

Regierung verteidigt Klimaplan

Unterdessen ging nach einem Jahr voller Kritik und zahlreicher Überarbeitungen Österreichs Energie- und Klimaplan (NEKP) in die finale Runde. Am Mittwoch segnete der Ministerrat das Papier ab, bis Ende des Jahres muss es die Regierung nach Brüssel schicken. Am Donnerstag hat der Regierungssprecher Alexander Winterstein den NEKP gegenüber der scharfen Kritik von Umweltschutzorganisationen verteidigt. Die Regierung sei keineswegs zu zögerlich vorgegangen, sondern habe eine wichtige Grundlage für die nächste Bundesregierung geschaffen. Es sei nicht Aufgabe der Übergangsregierung, politische Wertentscheidungen zu treffen.

Der Plan zeige einen "sehr klaren Pfad" auf, wie auch die Pariser Klimaziele erreicht werden können, sagte Winterstein bei einem Pressebriefing. Natürlich handle es sich dabei um eine Kombination von konkreten Maßnahmen aber auch von Optionen, da weitreichende politische Weichenstellungen etwa im Steuer- oder im Fördersystem nicht von der Übergangs-, sondern von der nächsten Bundesregierung zu treffen seien. Diese könne dann auf Grundlage des am Mittwoch beschlossenen Plans "Wertentscheidungen in die eine oder andere Richtung" treffen. (APA, red, 19.12.2019)