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Die Swisscom hat ihr Ziel einer Abdeckung von 90 Prozent der Bevölkerung mit der neuen Mobilfunkgeneration 5G per Jahresende erreicht. Das ist allerdings erst die langsamere Basisversion von 5G, für die es noch keine Handys gibt.

"Wir bauen heute für morgen. Die ersten Geräte, welche diese Basisversion nutzen können, kommen 2020 in die Läden. Unser Netz ist dann bereit", sagte Swisscom-Chef Urs Schaeppi am Donnerstag in einem Interview auf der Homepage der Firma. Die Abdeckung mit der Vollversion von 5G, welche erst die wirklichen Spitzengeschwindigkeiten ermöglicht, nannte Schaeppi indes nicht.

Ungebrochene Nachfrage

"Wir sehen, dass der Datenverkehr in unserem Netz seit Einführung der Smartphones Tag für Tag ungebrochen stark steigt. Unsere Aufgabe ist es, auch nächstes und übernächstes Jahr sicherzustellen, dass das Netz und damit die Gesellschaft und Wirtschaft rund laufen und nicht plötzlich Teile der Schweiz im Mobilfunkstau stecken", sagte Schaeppi.

Die aktuellen Einschränkungen wie beispielsweise Moratorien würden nicht nur den 5G-Ausbau treffen, sondern auch das heutige 4G-Netz. "Das ist, als würde man sagen: Wir verbieten die Autobahn. Es gibt ja schließlich auch noch Dorfstraßen, die genügen ja vollends. Das Resultat wären Datenkolonnen und Datenstaus", sagte der Swisscom-Chef.

Neun von zehn Antennen könne die Swisscom mit den aktuellen Rahmenbedingungen nicht ausbauen. Weder mit 4G noch mit der Vollversion von 5G. "Stellen Sie sich vor, ein Gesetz würde verbieten, alle Gebäude über 2-Stockwerke zu renovieren", sagte Schaeppi.

"Wir hoffen auf eine Versachlichung der Diskussion. (...) Selbstkritisch muss ich eingestehen, dass die Promotion der Industrie weltweit, 5G wäre eine Revolution und nicht eine Evolution, nicht nur förderlich war. Wir bauen vorausschauend aus, wir halten uns an alle Regeln und wir nehmen Bedenken ernst", sagte Schaeppi. /(APA, 19.12. 2019)