E-Scooter sind beliebte Leihfahrzeuge, erregen aber auch als Stolperfallen oder potenzielle Unfallverursacher die Gemüter. Mit Wiens neuen Regeln für die zehn Verleiher, die seit Donnerstag bekannt sind, wird die Kritik an den Fahrzeugen nicht verstummen. Die Vorschriften haben aber das Potenzial, drängende Probleme mit den rund 9000 derzeit zugelassenen Fahrzeugen zu lindern.

E-Scooter sind zu einem Teil des Stadtbilds geworden.
Foto: Veronika Huber

Beispiel Wiener City: Dort ist die Dichte der E-Scooter besonders hoch. Ab April ist dort maximal ein Drittel der bis zu 1500 zugelassenen Geräte je Betreiber im 1. Bezirk erlaubt. Das könnte dazu führen, dass die Firmen generell weniger Scooter auf Wiens Straßen stellen, da es stadtauswärts an Kundenfrequenz fehlt. Generell wird das Parken der Roller nur mehr auf sehr breiten Gehsteigen erlaubt, und die Firmen müssen falsch abgestellte Geräte schneller entfernen. Ein längst überfälliger Schritt für mehr Verkehrssicherheit ist auch, dass zu schnelle Scooterfahrten durch Begegnungszonen Nutzern künftig technisch verunmöglicht werden sollen. Auf der Mariahilfer Straße und Co müssen Geräte dann automatisch das Tempo reduzieren.

Die Wirksamkeit der Regeln steht und fällt freilich mit der Dichte und Strenge der Kontrollen. Im Jahr 2021 soll das Miteinander auf Wiens Straßen aber ohnehin wieder neu gestaltet werden. Kommendes Jahr werden Qualitätskriterien für die Konzessionsvergabe für E-Scooter-Firmen ausgearbeitet. Die Zukunft der Verleiher und des Verkehrsgeschehens in Wien wird sich erst dann entscheiden. (Gudrun Springer, 19.12.2019)