Seit den 1970er-Jahren ist die Regenbogenfahne ein internationales LGBTQ-Symbol.

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Des Moines – Weil er eine Regenbogenfahne von einer Kirchenfassade abgerissen und verbrannt hat, ist ein Mann im US-Bundesstaat Iowa zu mehr als 15 Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht habe die Tat als Hassverbrechen gewertet, berichteten örtliche Medien am Donnerstag.

Der 30-Jährige hatte die LGBTQ-Flagge im Juni von der Fassade einer Kirche in der Stadt Ames entfernt und danach vor einem Strip-Lokal in Brand gesteckt, schrieb die Zeitung "Des Moines Register". LGBTQ ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer. Der Angeklagte hatte den Berichten zufolge gesagt, er habe das Banner angezündet, weil er Homosexualität ablehne. In dem Prozess habe er aber seine Unschuld beteuert.

Die "United Church of Christ"- Kirche in Ames.
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Hassverbrechen

Die Geschworenen befanden ihn im November dann unter anderem wegen Brandstiftung und Hassverbrechen für schuldig. Das nun verkündete Strafmaß beträgt mindestens 15 Jahre Haft. Staatsanwältin Jessica Reynolds sagte, der Tatbestand des Hassverbrechens sei hinzugefügt worden, weil sich die Tat gegen die sexuelle Orientierung von Menschen gerichtet habe. Die Strafe sei zudem höher ausgefallen, weil der 30-Jährige ein Gewohnheitstäter sei.

Pastorin Eileen Gebbie, die selbst der LGBTQ-Gemeinde angehört, hatte die Flagge über dem Kircheneingang angebracht. Sie begrüßte den Schuldspruch. Es habe sich um ein "von Bigotterie und Hass getriebenes Verbrechen" gehandelt. (APA, red, 20.12.2019)