Die FPÖ schreibt in einer Aussendung von einer Detektivrechnung im Auftrag Straches. Gegenstand der Ermittlungen seien allerdings die Hintergründe des Ibiza-Videos und nicht Parteikollegen gewesen.

Foto: APA/ Punz

Die Detektivrechnung, die Heinz-Christian Strache der FPÖ vorgelegt habe, soll nichts mit der Beschattung von Johann Gudenus und Dominik Nepp zu tun gehabt haben. Das teilte die FPÖ am Freitag in einer Aussendung mit. Vielmehr sei es bei dem Auftrag für den Detektiv, den Strache kurz nach der Veröffentlichung des Ibiza-Videos erteilt habe, um eine Spur zu dessen Hintergründen gegangen: "Es wurde ausschließlich in Richtung erster Anhaltspunkte zur Urheberschaft des Videos ermittelt", schreibt die FPÖ. Der Rechnungsbetrag für diese Ermittlungen sei im vierstelligen Bereich angesiedelt.

Hofer vermutete Strache hinter Gudenus-Beschattung

Diese Information widerspricht jenen Vermutungen, die FPÖ-Chef Norbert Hofer am Donnerstag in einer Pressekonferenz geäußert hatte. Am selben Tag in der Früh hatte die "Kronen Zeitung" Fotos publiziert, die zeigen, wie Gudenus im Juni offenbar observiert wurde. Die Überwachungsfotos sollen im August während einer Hausdurchsuchung in der Klosterneuburger Villa Straches von den Beamten der Soko Ibiza sichergestellt worden und aus einem Verschlussakt an die "Krone" gespielt worden sein.

Hofer hatte daraufhin erklärt, dass Strache der FPÖ eine Detektivrechnung vorgelegt habe. Aus der Detektivrechnung, die bei der FPÖ eingelangt sei, sei allerdings nicht ersichtlich gewesen, wer genau beobachtet werden sollte. In ihrer Aussendung vom Freitag behauptet die FPÖ nun aber, dass es definitiv nicht um die "bekanntgewordenen Observationen" – also Gudenus oder Nepp – gegangen sei. Um wen es denn anstelle derer konkret gegangen sei, schreibt die FPÖ freilich nicht.

Strache will keinen Auftrag erteilt haben

Strache selbst hatte am Donnerstag bestritten, dass er die Beschattung von Gudenus oder Nepp in Auftrag gegeben habe. Er habe lediglich die "Ermittlungsergebnisse" von "engagierten Bürgern" zugetragen bekommen, die ihrerseits aus eigenem Antrieb Privatdetektive beauftragt hätten. "Von mir selber gab es jedoch keinen derartigen Auftrag für Ermittlungen und auch definitiv keine Rechnung an die Partei!", schrieb Strache in einem Facebook-Eintrag. Von der vierstelligen Detektivrechnung, die er laut FPÖ-Aussendung vorgelegt haben soll, ist bei Strache keine Rede. (red, 20.12.2019)