Nach seinem Urlaub gibt sich der australische Premier interessiert.

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Sydney – Australiens Premierminister Scott Morrison hat Fehler im Umgang mit den verheerenden Buschbränden in seinem Land eingeräumt. "Ich entschuldige mich", sagte Morrison am Sonntag bei einem Besuch im Hauptquartier der Feuerwehr des Bundesstaats New South Wales in Sydney. Der Regierungschef war unter Druck geraten, weil er trotz der Brände Urlaub auf Hawaii machte.

Als Reaktion auf die massive Kritik brach er seinen Familienurlaub am Freitag ab und kehrte nach Australien zurück. Rückblickend betrachte habe er sich falsch verhalten, sagte Morrison. Er habe daraus seine Lehren gezogen. Zugleich warb er um Verständnis dafür, dass er mit dem Urlaub ein Versprechen gegenüber seinen Kindern habe einhalten wollen. Als Premierminister habe er aber andere Pflichten, räumte er ein.

Drei Millionen Hektar niedergebrannt

Morrison lobte den Einsatz der Feuerwehr, die unermüdlich gegen die Flammen kämpft. Die meisten Feuerwehrleute in Australien sind Freiwillige. Am Donnerstag waren zwei Feuerwehrmänner im Kampf gegen die seit Wochen wütenden Buschbrände ums Leben gekommen.

Wegen der Hitze fallen die Vögel schon tot von den Bäumen.

Zu schaffen macht ihnen beim Kampf gegen die Flammen vor allem die andauernde Hitzewelle: In den Außenbezirken von Sydney, der Hauptstadt des Bundesstaats, wurden bis zu 47 Grad erwartet. Ein besonders bedrohliches Großfeuer ist lediglich rund 70 Kilometer von der Stadt entfernt.

Seit dem außergewöhnlich frühen Beginn der diesjährigen Buschbrand-Saison im September brannten bereits mindestens drei Millionen Hektar Land nieder – das entspricht der Fläche Belgiens. Bisher kamen landesweit mindestens zehn Menschen in Folge der Feuer ums Leben. Mehr als 800 Häuser wurden zerstört. (APA, 22.12.2019)