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Dieses Foto wurde von der nordkoreanischen Nachrichtenagentur zur Verfügung gestellt und zeigt Kim Jong-un vor seinen Militärs.

Foto: via REUTERS / KCNA

Pjöngjang – Kurz vor dem Auslaufen seines Ultimatums an die USA für ein Entgegenkommen im Atomstreit hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hochrangige Militärs mit der Stärkung der Armee beauftragt. Vor der Zentralen Militärkommission der Kommunistischen Volkspartei habe Kim die "komplizierte interne und externe Lage" der Armee erklärt, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur KNCA am Sonntag.

Dabei sei es darum gegangen, die gesamte Volksarmee zu stärken. "Unter Bezugnahme auf die Verdienste und Fehler in der jüngsten Arbeit der Volksarmee" habe Kim "detailliert die Richtung und die Wege aufgezeigt", die die Armee einzuschlagen habe. Es sei um "wichtige Themen für eine entscheidende Verbesserung der gesamten nationalen Verteidigung" gegangen und die "beschleunigte Entwicklung von Militärkapazitäten für die Selbstverteidigung", hieß es in dem KCNA-Bericht weiter.

Die Atomverhandlungen zwischen Pjöngjang und Washington sind seit dem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump im Februar festgefahren. Nordkorea verlangte zuletzt Zugeständnisse bis zum Jahresende und drohte, andernfalls einen "neuen Weg" einzuschlagen und mit einem "Weihnachtsgeschenk" aufzuwarten.

Warnung vor Kritik an Menschenrechtslage

Experten gehen davon aus, dass Nordkorea für den 25. Dezember das Abfeuern einer Interkontinental-Rakete plant. Schon in den vergangenen Wochen hatte Nordkorea wiederholt Raketen getestet und damit gegen UNO-Resolutionen verstoßen. Ein Vertreter des Verteidigungsministeriums in Washington sagte am Freitag, das US-Militär sei auf alles von Seiten Nordkoreas gefasst.

Wie angespannt die Lage ist, zeigte am Samstag auch die Warnung Pjöngjangs vor US-Kritik an der Menschenrechtslage in Nordkorea. Derartige Vorhaltungen der USA würden das "schon angespannte Verhältnis" weiter verschlechtern und "Öl ins Feuer gießen", sagte ein Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums laut KCNA. Für entsprechende Kritik würden die USA "teuer bezahlen". (APA, 22.12.2019)