"Väterchen Frost" hat zugeschlagen, kurz vor Heiligabend ist halb Münster erkältet. Auch bei Gericht, wo gerade Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) auf das Urteil in einem Mordprozess warten. Staatsanwältin Wilhelmine Klemm (Mechthild Großmann) muss sogar ihr Schlussplädoyer abbrechen, und die Urteilsverkündung wird wegen der Erkältungswelle vertagt. Eigentlich ist die Indizienlage in dem Mordfall eindeutig – doch dann meldet sich ein mysteriöser Anrufer bei Hauptkommissar Thiel. Thiel und Boerne wollten das Weihnachtsfest eigentlich mit Familie und Freunden verbringen, die zu ihrer Enttäuschung aber absagen. So kommt der neue "Tatort"-Fall (Sonntag, 20.15 Uhr, ORF 2, ARD) vor dem Heiligen Abend als willkommene Ablenkung.

Thiel und Boerne seien "weit entfernt von ihrer Hochform", schreibt Birgit Baumann im TV-Tagebuch im STANDARD. Das Duo klauere sich "durch den Fall und allerhand russische Klischees".

Foto: ORF/ARD/Martin Valentin Menke

Beim 36. Fall mit Thiel und Borne seien "alle Spielarten des Buddy-Humors allmählich durchprobiert", so Holger Gertz in der "Süddeutschen Zeitung". Die weihnachtlichen Rituale seien "so abgestanden wie viele Gags im Weihnachtstatort".

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Das Buch von Stefan Cantz habe "einen langen Bart, und der hängt schief. Zu viel haben die Autoren in ihr Märchen gepackt", kritisiert Daniele Muscionico in der "Neuen Zürcher Zeitung". Immerhin: "Ins Zwielicht der Vorweihnachtsstimmung schiebt sich David Bennent, er spielt einen frostigen Killer, was ihm blendend gelingt."

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Wenig Gefallen am neuen "Tatort" findet auch Christian Buß im "Spiegel": "Boerne, Thiel und Krusenstern wanken durch eine Handlung, die man möglicherweise nur mit erhöhter Promillezahl im Blut versteht." Es handle sich um einen Absturz-"Tatort". (red, 22.12.2019)

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