Die Twitter-Nutzung von BBC-Journalisten hat während des Wahlkampfs in Großbritannien zu Kritik geführt.

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London – Die britische Rundfunkanstalt BBC erwägt laut einem Bericht des "Guardian", die Twitter-Nutzung von Journalisten einzuschränken. Falls dieser Plan abgesegnet wird, dürfen etwa Top-Korrespondenten soziale Plattformen nicht mehr zur Erstverbreitung von Geschichten oder schnellen Analysen verwenden.

Der Vorschlag folgt auf die Kritik, die Online-Kommentare von BBC-Mitarbeitern während des Wahlkampfs in Großbritannien auf sich zu zogen. So warf etwa Labour-Chef Jeremy Corbyn der leitenden Politikredakteurin Laura Kuennsberg vor, falsche Anschuldigungen zu wiederholen, nach denen ein Mitarbeiter eines Tory-Ministers von einem Labour-Aktivisten attackiert wurde.

Bestehende Richtlinien einhalten

Laut dem "Guardian"-Bericht versucht Fran Unsworth, Leiterin von "News and Current Affairs" bei der BBC, Journalisten von der Praxis abzubringen, regelmäßig Nachrichten zu posten. Zwar heiße es aus dem Umfeld von Unsworth, dass ein gänzliches Twitter-Verbot wohl nicht ernst gemeint sei. Sehr wohl geht man aber davon aus, dass Unsworth eine strengere Einhaltung der BBC-Richtlinien hinsichtlich sozialer Medien forciere und eine Debatte initiieren wolle.

In einem Interview mit dem "Guardian" hatte Unsworth erst vor Kurzem die Effizienz von Twitter anerkannt: "Wir müssen nur unsere Richtlinien für soziale Medien einhalten. Ich denke nicht, dass es gangbar ist, einen Schritt zurück zu machen." (red, 22.12.2019)