Bild nicht mehr verfügbar.

Manchester United trauert.

Foto: REUTERS Fotograf: DAVID KLEIN

Bild nicht mehr verfügbar.

Chelsea jubelt. Antonio Rüdiger, Kurt Zouma und Fikayo Tomori.

Foto: AP Photo/Ian Walton

London/Watford – Chelsea hat im letzten Spiel der englischen Premier League vor Weihnachten seinen zehnten Saisonsieg gefeiert. Die Blues gewannen am Sonntag das London-Duell bei Tottenham mit 2:0 und kehrten nach zwei Niederlagen auf die Siegerstraße zurück. Dadurch wurde der vierte Rang abgesichert. Der Champions-League-Finalist ist vor Manchester United (0:2 bei Schlusslicht Watford) nur Siebenter.

Attacken gegen Rüdiger

Das London-Derby wurde von rassistischen Vorfällen überschattet. Antonio Rüdiger war das Opfer. Der Verteidiger der Blues beklagte sich Mitte der zweiten Halbzeit bei seinem Kapitän Cesar Azpilicueta über rassistische Gesänge der Spurs-Anhänger. Der Spanier benachrichtigte daraufhin Referee Anthony Taylor. "Tony kam zu mir und sagte mir, dass er rassistische Lieder gegen sich gehört hat", sagte Azpilicueta. "Also habe ich es dem Schiedsrichter gemeldet. Wir sind sehr besorgt und distanzieren uns völlig von so einem Verhalten. Alle müssen zusammen dafür sorgen, dass so etwas aufhört. Es ist nicht nur ein Problem im Fußball, sondern auch im Alltag."

Taylor ließ über den Stadionsprecher schließlich eine Warnung an die Tottenham-Fans aussprechen. Die Partie wurde nach kurzer Unterbrechung fortgesetzt. Rüdiger hatte als Reaktion auf die Gesänge kurzzeitig einen Affen imitiert.

Der Innenverteidiger hatte erst vor einem Monat eine strikte Reaktion auf Rassismus angekündigt. Dann sei er "der Erste, der rausgeht. Ich mache das! Ich habe keine Furcht vor den Konsequenzen", sagte der 26 Jahre alte Innenverteidiger der "Bild am Sonntag": "Das sind Dinge, die man nicht tolerieren darf. Ich bin ein Mensch wie jeder andere auch, nur mit ein paar Pigmenten mehr."

Mourinho verliert gegen Ex

Herausragend war der Brasilianer Willian mit einem Doppelpack (12., 45.+4). Der 31-Jährige zog mit einem Haken in den Strafraum und traf sehenswert ins Eck, kurz vor der Pause verwandelte er zudem einen nach einem unnötigen Foul von Spurs-Goalie Paulo Gazzaniga verhängten Elfmeter souverän. Für den Offensivroutinier waren es die Saisontore Nummer drei und vier. Und ganz wichtige noch dazu, da man doch zuletzt vier von fünf Ligaspielen verloren hatte.

Für Tottenham-Coach Jose Mourinho war es ein Rückschlag nach zwei Siegen in Folge und das gegen jenen Club, den er zuvor zweimal für längere Zeit gecoacht hatte. Verloren wurde aber nicht nur die Partie, sondern auch Stürmer Son Heung-min (62.) durch einen Ausschluss wegen einer versuchten Tätlichkeit.

Schneller Doppelpack

Bitter verlief der Sonntag für Manchester United. Bei der Blamage bei Watford sorgten Ismaila Sarr (50.) und Troy Deeney (54./Elfmeter) kurz nach der Pause für die Entscheidung. Die Red Devils blieben nach dem 1:1 gegen Everton zum zweiten Mal in Folge in der Liga sieglos. Für den Arbeitgeber des nicht eingesetzten Sebastian Prödl war es hingegen erst der zweite Saisonsieg, mit dem man die rote Laterne aber nicht abgeben konnte. Immerhin zog man nach Punkten mit dem Vorletzten Norwich City gleich. (APA, sid, red 22.12.2019)