Die Galápagos-Inseln zählen wegen ihrer besonderen Flora und Fauna zum Unesco-Weltnaturerbe.

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Quito – Nach dem Schiffsunfall vor den Galapagosinseln haben die Behörden eine Naturkatastrophe nach eigenen Angaben verhindert: Die Ausbreitung von Dieselkraftstoff aus dem sinkenden Schiff sei unter Kontrolle, teilte Ecuadors Regierung am Sonntag mit. "Eine Reihe von Maßnahmen wurde ergriffen, um die möglichen Auswirkungen zu mildern", erklärte das Präsidentenbüro.

Zuvor hatten die Behörden den Notstand ausgerufen, weil aus dem Schiff austretender Dieselkraftstoff die zum Unesco-Weltnaturerbe zählenden Inseln bedrohte. Es wurden Sofortmaßnahmen eingeleitet, um die Umweltgefahren für eines der empfindlichsten und unberührtesten Ökosysteme der Erde einzudämmen, schrieb Umweltminister Raul Ledesma auf Twitter.

Kran zusammengebrochen

Das Unglück hatte sich vor der östlichsten Insel des Archipels, San Cristobal, ereignet. Nach Angaben der Behörden brach ein Kran im Hafen der Insel zusammen, der einen Container mit einem Stromgenerator auf das Lastenschiff laden wollte. Der herabstürzende Container habe das Schiff zum Sinken gebracht, der Stromgenerator sei untergegangen. Bei dem Vorfall wurde ein Mensch verletzt.

Das Militär sowie Mitarbeiter des Galapagos-Nationalparks errichteten Barrieren, um die Auswirkungen des Unglücks zu reduzieren. Galapagos-Minister Norman Wray sagte, derzeit werde daran gearbeitet, den ausgetretenen Dieselkraftstoff aufzufangen. Der Generator, der die größte Galapagosinsel Isabela mit Energie versorgen sollte, sowie das Lastschiff sollten "so bald wie möglich" ersetzt werden.

Lebensmittelversorgung nicht gefährdet

Die Lebensmittelversorgung auf den Galapagosinseln sei trotz des Unglücks nicht gefährdet, sagte Wray. Das gleiche Schiff, das für den Transport von Treibstoff und Baumaterialien auf die Galapagosinseln verwendet wird, war im Februar 2018 aufgrund ungleich gelagerter Gewichte in einem Hafen am Guayas-Fluss gesunken.

Die 1978 von der Unesco zum Weltnaturerbe erklärten Galapagosinseln gehören zu Ecuador und liegen tausend Kilometer westlich der südamerikanischen Küste. Die Artenvielfalt auf den abgelegenen Vulkaninseln im Pazifik ist weltweit einzigartig. Der britische Naturforscher Charles Darwin (1809–1882) hatte nach einem Besuch der Inseln seine Evolutionstheorie entwickelt. (APA, 23.12.2019)