Mitte 2020 wird Bundesschatz.at eingestellt.

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Wien – Bundesschatzscheine galten lange als attraktive Möglichkeit, um Staatsanleihen direkt und somit ohne Spesen zu kaufen. Bei der aktuellen Nullzinspolitik ergibt das jedoch nicht mehr viel Sinn. Die Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) stellt deshalb zum 30. Juni 2020 den Betrieb von Bundesschatz ein. Das kündigte die OeBFA am Montag auf der Website an und wird am Dienstag im Amtsblatt der "Wiener Zeitung" veröffentlicht.

Bereits eingezahlte Kundengelder bleiben demnach bis zur vereinbarten Endfälligkeit unverändert veranlagt. Es erfolge keine vorzeitige Auszahlung, heißt es in einer Aussendung.

Schwieriges Marktumfeld

Aufgrund des Marktumfelds mussten die Zinsen bei allen Laufzeiten von Bundesschatz.at im Juli 2019 auf null Prozent gesenkt werden. Eine weitere Absenkung sei wegen der rechtlichen Ausgestaltung des Produkts als Wertpapier nicht möglich, daher werde das Produkt geschlossen.

Bundesschatz.at wurde im August 2002 eingeführt. Bundesschatzscheine sind mündelsichere Wertpapiere der Republik Österreich, die im Unterschied zu Bundesanleihen direkt bei der Republik über das Internet erworben werden.

Die OeBFA

Die OeBFA handelt im Namen und auf Rechnung der Republik und ist für die Aufnahme von Schulden, für das Schuldenportfoliomanagement und für die Kassenverwaltung des Bundes zuständig. Sie wurde 1993 gegründet und steht zur Gänze im Besitz der Republik. Die Eigentümerrolle wird vom Finanzministerium wahrgenommen. Ziel ist die jederzeitige Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit der Republik zu mittel- bis langfristig optimalen Konditionen bei gleichzeitig risikoaverser Ausrichtung. (red, 23.12.2019)