Der angebliche Klimt, betitelt mit "Backfisch", wurde kürzlich in Piacenza wiederentdeckt. Nun zweifeln Experten die Echtheit des Bildes an.

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Rom – Erste Zweifel sind an der Echtheit eines mutmaßlichen Gemäldes Gustav Klimts aufgetreten, das am 10. Dezember nach fast 23 Jahren in Italien wiederaufgetaucht ist. Einer der drei von den Staatsanwälten beauftragten Gutachter, die die Authentizität des "Bildnisses einer Frau" prüfen müssen, bezweifle, dass es sich um ein Klimt-Werk handle, verlautete am Montag aus der Staatsanwaltschaft von Piacenza.

Noch unklar ist, auf welche Elemente sich die Bewertung des Gutachters stützt, berichteten italienische Medien. Das Bild befindet sich an einem geheimen Ort. Die Staatsanwaltschaft bestätigte die Meldungen über die mögliche Unechtheit des Bildes vorerst nicht.

Das "Bildnis einer Frau", das vor fast 23 Jahren aus der Galerie Ricci Oddi in Piacenza entwendet worden war, wurde am 10. Dezember in einem Verlies im Garten der Galerie entdeckt. Das Gemälde, noch mit Stempel und Siegel versehen, sei in gutem Zustand, berichtete Galeriedirektor Massimo Ferrari.

Meistgesuchtes Gemälde der Welt

Das "Bildnis einer Frau" aus der Zeit 1916–1918 gilt als eines der meistgesuchten Gemälde der Welt. Es wurde von Klimt in seinen letzten Lebensjahren entworfen. Im Februar 1997 wurde es bei Renovierungsarbeiten in der Galerie in Piacenza entwendet, gerade als die Alarmanlage nicht funktionierte. Man vermutete, dass die Diebe über das Dach geflüchtet waren.

Zuerst konzentrierten sich die Ermittlungen auf die Aufseher der Galerie, diese Untersuchung wurde jedoch mangels Beweisen eingestellt. Das Ölbild gilt wegen seiner Bekanntheit als unverkäuflich. Es ist Teil einer Serie von Damenporträts, die Klimt in den letzten Jahren seiner Arbeit geschaffen hatte.

Wie berichtet gab es in der Vergangenheit Hinweise darauf, dass ein Galerist das Bild vor dem Diebstahl gegen eine Kopie getauscht beziehungsweise den Diebstahl überhaupt nur inszeniert haben könnte. (red, APA, 23.12.2019)