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Mit der Schweinepest infizierte Tiere müssen notgeschlachtet werden, die Drohnen-Banden bieten Landwirten an, ihr Fleisch billig anzukaufen.

Foto: Reuters

Flugdrohnen haben eine ganze Reihe von Einsatzzwecken. Sie dienen als militärische Aufklärungswerkzeuge, für spektakuläre Landschaftsaufnahmen in Filmen oder im Privatgebrauch etwa zur Inspektion von Hausdächern nach Hagel.

Allerdings machen sich auch Kriminelle die Fertigkeiten der technisch immer ausgereifteren Geräte zunutze. In China werden sie zur Verbreitung von Schweinepest eingesetzt. Dahiner steckt eine neue Form von Lebensmittelbetrug, schreibt Abacus News.

Seit etwa einer Woche erreicht die Masche dank Aufmerksamkeit durch Staatsmedien größere Bekanntheit. Schweinezüchter sind alarmiert und ergreifen Abwehrmaßnahmen, denn ihnen drohen schwere Einbußen, falls sie Opfer dieser Machenschaften werden.

Fleisch infizierter Tiere wird billig aufgekauft

Kriminelle Banden suchen sich demnach Landwirtschaftliche Betriebe als Ziel aus und werfen mithilfe von Drohnen Material bei den Schweineställen ab, das mit der Afrikanischen Schweinepest infiziert ist. Da die Inkubationszeit der Viren, also der Zeitraum bis zum Auftreten erster Symptome, bei bis zu 14 Tagen liegt, kann sich die Erkrankung unter den Tieren oft weit verbreiten.

Den Landwirten bleibt nichts anderes übrig, als die Tiere der Notschlachtung zuzuführen. Von den Hintermännern des Drohnenangriffs erhalten sie daraufhin Angebote für den Erwerb des eigentlich entsorgungspflichtigen Fleisches für einen Bruchteil des Marktpreises vom Fleisch gesunder Tiere. Das Offert ist freilich attraktiv, da den betroffenen Betrieben andernfalls ein Komplettausfall droht. Die Betrüger verkaufen das Fleisch in weiterer Folge teuer weiter und geben es als nicht kontaminierte Ware aus.

GPS-Jammer störte Flugverkehr

In einem Fall hat sich nun ein Unternehmen gegen die Bedrohung aus der Luft gewappnet, allerdings etwas zu gut. Die Firma aus der Provinz Heilongjiang hatte Ende Oktober GPS-Jammer installiert, die den Drohnenflug über dem Areal erschweren sollte. Allerdings gingen bald darauf Meldungen beim lokalen Flughafen ein. Laut mehreren Piloten kam es plötzlich zu Störungen des Flugnavigationssystems ADS-B.

Die Behörden stellten schließlich fest, dass die Störgeräte des Farmbetriebs dafür verantwortlich waren. Der Eigentümer musste das Equipment demontieren und abgeben, eine Strafe soll darüber hinaus allerdings nicht ausgesprochen worden sein.

Die Drohnenattacken mit infizierter Fracht sorgen auch deswegen für viel Aufregung, weil Schweinezüchter in China sich bereits seit einem Jahr mit zahlreichem Auftreten der Krankheit herumschlagen. Erst im November kam erste Entwarnung, wonach die Krise langsam ihrem Ende zugehe. (red, 24.12.2019)