Am Wochenende hatte die Berliner Polizei den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz geräumt.

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Nizza/Berlin – Ein schlechter Scherz hat zur Räumung des Weihnachtsmarkts in Nizza geführt. Ein Mann flüsterte einem Sicherheitsbeamten zu, er werde sich eine Bombe besorgen, gab eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in der französischen Mittelmeerstadt am Sonntagabend bekannt. Daraufhin ließ die Polizei die rund 3.500 Besucher des Weihnachtsmarkts in Sicherheit bringen.

Der Mann wurde anhand von Aufnahmen einer Überwachungskamera identifiziert und festgenommen, als er ein nahe gelegenes Kaufhaus betreten wollte. Er räumte gegenüber der Polizei ein, dass er nur einen Witz habe machen wollen. Ihm droht nun eine Strafanzeige wegen des Fehlalarms.

Der Weihnachtsmarkt wurde von einem Bombenspürdienst durchsucht und zwei Stunden später wiedereröffnet. Der Markt ist aus Furcht vor Anschlägen gesichert und kann nur durch Sicherheitsscanner betreten werden.

In Nizza hatte sich am 14. Juli 2016 einer der schwersten islamistischen Anschläge in Frankreich ereignet. Damals raste ein Tunesier in einem Lkw in eine Menge und tötete 86 Menschen und verletzte 450.

Berliner Weihnachtsmarkt geräumt

Am Samstagabend hatte die Berliner Polizei den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz geräumt. Hinweise auf einen verdächtigen Gegenstand bewahrheiteten sich aber nicht. Entwarnung gab es erst am späten Abend. Anlass für die mehrstündige Suchaktion waren zwei Männer, die sich verdächtig verhalten hatten.

Der Verdacht, einer der Männer werde mit einem Haftbefehl gesucht, habe sich nicht bestätigt, erklärte die Polizei. Als Grund nannte sie eine Namensähnlichkeit. In Anbetracht des Ortes, an dem es vor drei Jahren einen Terroranschlag mit zwölf Toten und dutzenden Verletzten gegeben hatte, hatte die Polizei nach eigenen Angaben "sensibel reagiert".

Am Samstagabend kamen die verdächtigen Männer zunächst in Polizeigewahrsam, wurden am späten Abend aber wieder freigelassen. Alle Besucher hätten das Gelände ruhig und besonnen verlassen, teilte die Polizei auf Twitter mit. Demnach waren 250 Beamte mit mehreren Spürhunden im Einsatz.

Die beiden Männer hätten wegen ihres Verhaltens verdächtig gewirkt. Als die Polizisten sie ansprachen, "wollten sie sich schnell entfernen". Zunächst hatte es Medienberichte gegeben, wonach die beiden Kontakte in die islamistische Szene haben. Das konnte die Polizei nicht bestätigen. (APA, red, 23.12.2019)