Das Pocophone F1 war in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis eines der besten Smartphones 2018.

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Xiaomi gilt allgemein als Smartphone-Hersteller mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Umso mehr überraschte es daher 2018, dass das Unternehmen neben seiner Redmi-Reihe eine Tochtermarke namens Poco vorstellte. Und die lieferte mit dem Pocophone F1 im August gleich einen echten Preiskracher. Für 350 Euro lieferte man Hardware, die weitestgehend auf Spitzenniveau war.

Dementsprechend erstaunte es, dass im Sommer dieses Jahres nichts von einem Nachfolger zu hören war. Mehr noch: Überhaupt hatte es von Pocophone bis dahin 2019 kein einziges offizielles Lebenszeichen gegeben. Manche Beobachter spekulierten daher, dass Xiaomi seine neue Marke wieder eingestampft habe. Fans dürfen allerdings nun aufatmen.

Zuletzt hatte sich im August ein indischer Xiaomi-Manager zu Wort gemeldet und erklärt, dass die Reihe nicht eingestellt worden sei. Nicht immer allerdings waren bisher die Manager der Firma auf dem aktuellen Informationsstand.

Erstes Statement nach langem Schweigen

Beruhigender dürfte daher sein, dass sich nun Alvin Tse, der die globalen Geschicke von Pocophone leitet, in eine Twitter-Diskussion eingebracht hat. Sehr konkret wurde er dabei nicht. Doch die Aussage "Ihr werdet 2020 mehr von Pocophone hören" lässt zumindest erwarten, dass kommendes Jahr das nächste Handy der Reihe – wohl Pocophone F2 genannt – auf den Markt kommt.

Foto: Twitter/Alvin Tse

Ob Tse die Poco-Rückkehr hätte ankündigen dürfen, steht auf einem anderen Blatt. Seinen Tweet hat er mittlerweile wieder gelöscht – das Web Archive hat ihn allerdings schon vorher konserviert.

Neue Strategie?

Dazu passen Leaks aus dem September, die aus dem Fundus des Hüllenherstellers Spigen stammen. Demnach könnte das F2 etwas größer ausfallen als der Erstling und sich das Design vom erfolgreichen Redmi K20 Pro mitsamt einer Pop-up-Frontkamera ausborgen. Es dürfte wahrscheinlich im Frühjahr an den Start gehen und den Snapdragon 855 Plus mitbringen. Mit der Verschiebung auf den Jahresanfang mit einem High-End-Chip des Vorjahrs möchte man eventuell verhindern, dass sich das Pocophone negativ auf die Verkäufe anderer Flaggschiffe aus dem eigenen Haus auswirkt.

Die Strategie, die im Wesentlichen die dritte "Verwertung" des Xiaomi Mi 9T wäre, entspricht auch der von anderen Herstellern. So sind auch Huawei und dessen Tochtermarke Honor dafür bekannt, die gleiche Hardwarebasis unter beiden Namen mehrfach mit relativ geringen Änderungen zu verwenden. (gpi, 23.12.2019)