Türkischer Beobachtungsposten bei Maar Hitat, Idlib, 12. September.

Foto: APA/AFP/OMAR HAJ KADOUR

Beirut – Einheiten der syrischen Armee haben im Nordwesten des Landes nach Angaben von Aktivisten einen türkischen Beobachtungsposten eingekreist. Die syrischen Truppe hätten den türkischen Posten von Al-Surman in der Provinz Idlib umzingelt, erklärte der Chef der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahmane, am Montagabend.

Drohnenaufnahmen des türkischen Stützpunkts.

Zuvor hätten die Regierungstruppen mehrere Städte und Dörfer in der Region nahe der strategisch wichtigen Stadt Maaret al-Nooman erobert. Die türkische Armee verfügt über zwölf Beobachtungsposten in der Region Idlib. Diese waren auf der Grundlage eines im September 2018 geschlossenen Abkommens zwischen Russland, dem wichtigsten Verbündeten Assads, und der Türkei entstanden. Sie sollten eine Offensive der syrischen Regierungstruppen in der Region verhindern.

Die Provinz Idlib sowie Teile der angrenzenden Provinzen Hama, Aleppo und Latakia werden von dem früheren Al-Kaida-Ableger HTS und anderen islamistischen Milizen kontrolliert. Assad ist entschlossen, die Region wieder unter seine Kontrolle zu bringen. Im September 2018 wurde zwar auch eine Waffenruhe vereinbart, im April begann die Regierung jedoch eine neue Offensive in Idlib.

Hier liegt der türkischen Beobachtungsposten bei Al-Surman.

Auch eine im August von Moskau verkündete Waffenruhe beendete die Kämpfe nicht. Seit April wurden bereits rund tausend Zivilisten getötet und mehr als 400.000 weitere in die Flucht getrieben. In Idlib leben insgesamt rund drei Millionen Menschen, darunter viele Flüchtlinge, die aus anderen Teilen Syriens vertrieben wurden.

Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen von Aktivisten vor Ort. Für Medien sind die Angaben meist kaum zu überprüfen. (red, APA, AFP, 23.12.2019)