Von derartigen Ausritten abseits der Piste raten Experten während der Feiertage ab.

Foto: Alpenverein/Michael Larcher

Rottenmann – Bei dem Lawinenabgang am obersteirischen Großen Bösenstein (2.448 Meter) am Vormittag des Dienstag, Heiliger Abend, hat es entgegen ersten Befürchtungen keine Verschütteten gegeben. Die Bergrettung habe den Lawinenkegel abgesucht und den Einsatz bereits beendet, teilte die Landespolizeidirektion mit.

Es sind auch keine Spuren von Winterwanderern oder Skitourengehern entdeckt worden, die auf verschüttete Personen hinweisen könnten. Das Gebiet rund um den Bösenstein in den Rottenmanner Tauern ist bei Tourengehern beliebt. Am Vormittag hatten dort Temperaturen im leichten Plus-Bereich geherrscht, das Wetter war sonnig.

Lawinengefahr in Tirol

In weiten Teilen Tirols bestand am Heiligen Abend oberhalb von 2.400 Meter große Lawinengefahr der Stufe vier auf der fünfstufigen Gefahrenskala. Die frischen Triebschneeansammlungen bildeten dabei die Hauptgefahr, teilte der Lawinenwarndienst mit. Vor Touren und Variantenfahrten abseits gesicherter Pisten wurde von den Experten dringend abgeraten.

Als angespannt galt die Lawinensituation speziell am Arlberg, in der Silvretta und im Außerfern. "Die Temperaturunterschiede zwischen kaltem und mildem Wetter sowie teils ergiebige Niederschläge sorgen für turbulentes Wetter im Gebirge, sodass eine Tour oder eine Variantenfahrt abseits gesicherter Pisten über die Weihnachtsfeiertage unmöglich wird", erklärte Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndiensts Tirol.

Bis Montagabend wurden in den genannten Gebieten bereits Schneezuwächse von über einem halben Meter verzeichnet, und am Heiligen Abend sollten laut Prognosen noch einmal zwischen 30 und 70 Zentimeter dazukommen.

Burschen von Lawine erfasst

Zwei Burschen im Alter von 13 und 14 Jahren sind am Montag in Sillian (Osttirol) von einem Schneebrett erfasst und mitgerissen worden. Der 13-Jährige wurde zum Teil verschüttet, der 14-Jährige vollständig. Der 14-Jährige war aber in der Lage, eine Hand aus dem Schnee zu strecken, sodass der elfjährige Freund der beiden, der unverschüttet geblieben war, den Kopf des 14-Jährigen freilegen konnte.

Das Trio war im Skigebiet Hochpustertal-Thurntaler unterwegs und befuhr kurz nach Mittag freies Skigelände. Als die Burschen in einen rund 35 Grad steilen Hang einfuhren, lösten sie das Schneebrett aus. Der 13-Jährige konnte sich selbst aus den Schneemassen befreien und holte bei einer nahen Liftstation Hilfe, während der Elfjährige bei dem 14-Jährigen blieb. Ein 53-jähriger Liftangestellter grub den 14-Jährigen schließlich aus. Die drei Schüler blieben unverletzt. (APA, 24.12.2019)