Auf der Suche nach größeren Dingen als einem Oscar-Screener.

Foto: Lucasfilm / Disney

Seit Jahren wiederholt sich um die Weihnachtszeit das selbe Spiele: Innerhalb weniger Tage wird ein aktueller Blockbuster nach dem anderen über einschlägige Tauschplätze verbreitet. Darunter befinden sich oft Filme, die selbst in den USA gerade erst in die Kinos gekommen sind.

Schärfere Kontrollen

Die Grundlage für dieses Treiben bilden jene Filmkopien, die an die zahlreichen Mitglieder der Oscar-Jury verschickt werden. Doch mittlerweile scheinen die verschärften Sicherheitsmaßnahmen der Filmindustrie zu greifen. Nachdem das Angebot an diesen "Oscar Screener" genannten Kopien schon im Vorjahr deutlich schwächer ausgefallen war, sind bisher überhaupt nur einige wenige Filme durchgesickert. Und nicht nur das, die Filmpiraten bitten nun sogar selbst um Hilfe bei ihrem Werk.

Suche

In einer aktuellen Notiz fordert die Group Hive-CM8 ihre Kontakte öffentlich dazu auf, ihnen Screener zukommen zu lassen. Konkret sucht man dabei nach aktuellen Blockbustern wie dem neusten Teil der Star-Wars-Saga, "Frozen 2" oder auch "Knives Out". Offenbar hat man also noch keinen Zugriff auf diese Filme, die aber allesamt bereits bei den Oscar-Juroren angelangt sein müssten.

Vorgeschichte

Hive-CM8 war in den vergangenen Jahren für einen Großteil der Oscar-Screener verantwortlich. Dieses Jahr scheint in dieser Hinsicht aber ziemliche Flaute zu herrschen. Bisher hat die Gruppe erst zwei Oscar-Screener veröffentlicht, und zwar einen für die Komödie "Jojo Rabbit" und einen für "A Beautiful Day in the Neighborhood", den neuesten Film mit Tom Hanks. Eine andere Gruppe hat mit "Uncut Gems" und "Portrait of a Lady on Fire" noch weitere Titel hinzugefügt.

Noch vor vier Jahren war die Situation komplett anders. Nachdem Hive-CM8 einen Screener des zu diesem Zeitpunkt noch unveröffentlichten Tarantino-Films "The Hateful Eight" veröffentlichte, gab es aus Hollywood einen Aufschrei der Empörung. Dies führte dazu, dass sich die Release-Gruppe öffentlich entschuldigte, und versprach künftig solche großen Titel zumindest nicht mehr gar so früh freizugeben. (apo, 25.12.2019)