Ein gutes neues Jahr beginnt mit unwiderstehlichem Katzencontent. Und im Rampenlicht stehen dabei die Fotos von Henry "Harry" Pointer (1822-1889), einem englischen Fotografen aus Brighton. Pointer hatte in seinem Studio schon eine Vielzahl der damals beliebten Carte-de-Visite-Fotografien angefertigt. Dabei handelt es sich um auf Karton fixierte Fotos, zumeist Porträts. Die Karten waren kleinformatig, nicht größer als etwa sechs mal neun Zentimeter und wurden ab der Mitte des 19. Jahrhunderts gern verschenkt und in Alben gesammelt. In den 1870ern kam Pointer auf die Idee, derartige Fotos mit seinen Lieblingstieren anzufertigen. Die ersten Katzenporträts entstanden und sie kamen beim Publikum hervorragend an.

Harry Pointer und drei seiner Lieblinge.
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Mit besten Wünschen zum neuen Jahr.
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Wir blicken nach vorne - was bringt das neue Jahr?
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Glückliches neues Jahr wünschen auch die Kleinsten.
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200 Katzenbilder

Pointer begann damit, konventionelle Fotos von Katzen zu machen, die sich ausruhen, Milch trinken oder in einem Korb schlafen. Später aber spezialisierte er sich darauf, Katzen in verschiedenen Posen zu fotografieren, wobei er seine Katzen in verschiedenen Umgebungen platzierte, die ein humorvolles oder interessantes Bild ergeben würden.
Außerdem erkannte er, dass er durch Hinzufügen einer Bildunterschrift ein relativ herkömmliches Foto in ein amüsantes Bild verwandeln konnte.
Damit schuf er eine ganz unverwechselbare Marke. Bald waren Pointers Serien von Katzenfotografien kollektiv als "The Brighton Cats" bekannt. Bis 1884 entstanden etwa 200 dieser felinen Porträts. 

Der Chef.
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Sperlinge? Ja, Sperlinge, liebevoll auch Spatzen genannt.
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Die gefürchtete Gang.
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Frieden und Krieg.
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Darby und Joan beim Nachmittagstee.
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Ein ganz normaler Schultag.
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In der Schule: Pausengestaltung.
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Die Zeitung für LeserInnen.
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Auf der Rollschuhbahn.
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Ein Stück Musik von Hand gemacht.
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Vorbildliche Erwartungshaltung.
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Ein Gläschen Gin für den Junggesellen.
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Ein Hund, der sich unter die Katzenporträts geschwindelt hat. "Trau dich!"
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Pointer war einer der ersten, der unsere pelzigen Freunde gekonnt in Szene setzte und seine Arbeiten wurden nicht nur vom Publikum gewürdigt. So wies der österreichische Fotochemiker Josef Maria Eder in seinem Werk "Die Moment-Photographie in ihrer Anwendung auf Kunst und Wissenschaft" schon 1886 auf die "Brighton Cats" hin. Im Laufe der Jahre machten es viele weitere Fotografen Pointer nach, inszenierten Katzen in ihrer natürlichen Anmut oder mehr oder weniger vermenschlicht – und immer wieder funktioniert das Konzept, denn was wäre auch ein Leben ohne Katzen?

Wie stellte schon der große italienische Dichter Francesco Petrarca im 14. Jahrhundert pointiert fest? "Die Menschheit läßt sich grob in zwei Gruppen einteilen: in Katzenliebhaber und in vom Leben Benachteiligte." (Kurt Tutschek, 3.1.2020)

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