Die Angriffe in der Sahel-Zone zeigen die Schwächen in der Terrorbekämpfung.

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Einmal sind es hundert Tote hier, dann wieder 40 da. Die Ausbreitung der Gewalt, die derzeit in der Sahelzone zu beobachten ist, läuft oft unter der medialen Wahrnehmungsschwelle ab – nicht erst, seitdem es bei einem Angriff im Norden Burkina Fasos just am Weihnachtstag fast hundert Tote gab. Kaum bemerkt hat die Gefahr, die sich in der schwer kontrollierbaren Region wiederaufbaut, auch einer, der sie besser beachten sollte: US-Präsident Donald Trump. Er will laut Berichten der New York Times fast alle 7000 Mitglieder der US-Armee abziehen – wohl auch mit Blick auf das kommende US-Wahljahr.

Vertrauensverlust

Trump mag es egal sein, aber auch seine Berater sollten bedenken: Das wäre fatal. Man mag von US-Abenteuern im Ausland wenig halten und damit oft auch recht haben. Aber wenn es eine Region gibt, aus der die USA sich besser wirklich nicht ganz zurückziehen sollten, dann ist es wohl die Sahelzone. Die örtlichen Strukturen sind derzeit zu schwach, um dem Terrorismus erfolgreich die Stirn zu bieten. Und breiten sich die radikalen Gruppen weiter aus, hat das weit über Nord- und Westafrika hinaus Folgen.

Zudem würde es einen schweren Vertrauensverlust bedeuten – nicht nur bei Menschen und Regierungen in der Region, sondern auch bei den europäischen Partnern. Frankreich ist seit 2013 in der Sahelzone im Sicherheitseinsatz. Der US-Kampf gegen den Terror wäre, zieht sich Trump wirklich zurück, zunehmend unglaubwürdig. (Manuel Escher, 26.12.2019)