1. Ein Bonustag im Februar

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Das Jahr 2020 ist ein Schaltjahr, es bietet also neben den üblichen 365 Tagen einen Bonustag. Der 29. Februar ist ein Samstag, den kann man gut nutzen, um Freunde zu treffen, einkaufen zu gehen oder noch Wintersport zu betreiben. Und vielleicht scheint auch die Sonne. In einem Schaltjahr verdienen Angestellte etwas weniger, denn das Jahresgehalt ändert sich nicht. Dafür aber wird man langsamer älter. Carpe diem: Jeder Tag ist ein Gewinn. (Eric Frey)


2. Der Fußballgott ist gnädig

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Es wird ein gutes Jahr. Erstens schreibt sich 2020 besser als 2019 und zweitens für den österreichischen Fußball. Das Nationalteam wird sich bei der Europameisterschaft nicht so dilettantisch anstellen wie vor vier Jahren. Und fast noch wichtiger: STANDARD United, die Betriebsmannschaft des STANDARD, wird 2020 wieder einmal gegen den Angst- und Lieblingsgegner Kicken ohne Grenzen gewinnen. Notfalls halt die dritte Halbzeit. (Oliver Mark)


3. Mit 30 ist man dann wohl wirklich erwachsen

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Freu ich mich wirklich ehrlich darauf, am 27. Dezember 2020 endlich 30 zu werden? Meine Gefühle sind zwiespältig: Ich beweine das Ende meiner Jugend – gleichzeitig bin ich dann wohl ein richtiger Erwachsener. Bis es so weit ist, werde ich mit Freunden feiern, die Jugend Revue passieren lassen (Was habe ich erreicht?) und eine ordentliche Steuererklärung machen. Das Leben ist mit 30 vorbei, behaupten manche. Aber ein neues beginnt, sage ich. (Kevin Recher)


4. Marseille mittels Kunst erkunden

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Alle zwei Jahre richtet sich der Städtetrip mit Freunden nach dem Austragungsort der Wanderbiennale Manifesta. Das ist nicht nur deshalb großartig, weil man sich selbst nichts überlegen muss, sondern auch weil sich eine neue Stadt kaum besser als durch spannende und skurrile Installationen an Orten, die man sonst nie sehen würde, erleben lässt. Diesmal geht es also zur Eröffnung im Juni nach Marseille. Und 2022 ist – es steht bereits fest – Priština dran. (Amira Ben Saoud)


5. Party für "Tatort" und vielleicht für den BER

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In Berlin ist das mit der Vorfreude schwierig. Gern würde man sich auf die Megaparty zum Start des Flughafens BER einstimmen. Er soll nun tatsächlich, wirklich und wahrhaftig am 31. Oktober 2020 eröffnet werden – mit neun Jahren Verspätung. Aber mag man’s wirklich glauben? Fix im Terminkalender hingegen ist der 50. Geburtstag des Tatort am 29. November. Gefeiert wird mit einer Doppelfolge und hoffentlich guten Krimis das ganze Jahr über. (Birgit Baumann)


6. Tokio, wir kommen!

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Eh lässt sich gut motzen über die Zustände im Sport. Und eh kommt bei Misserfolgen ein gewisser Grant noch dazu. Man ist schließlich Wiener. Doch eine Hoffnung, die enttäuscht werden mag, muss zunächst einmal da sein. Und das ist sie auch vor den Sommerspielen in Tokio, wo Österreich auf die zweite und vielleicht sogar dritte Olympiamedaille seit 2008 hofft. Es wird sehr packend, es wird sehr heiß. Allein die Hitze in Tokio macht einen garantiert grantig. (Fritz Neumann)


7. Ein U-Ausschuss hebt "die Tuchent hoch"

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Eigentlich müssten rechtschaffene Politiker kurz davor stehen, ihren Kopf in den Sand zu stecken. 2019 zeigte wie kaum ein Jahr zuvor, wie korrupt hiesige Politik sein kann. Doch statt zu verzweifeln wird aufgeklärt. Schon wieder steht ein U-Ausschuss an. Das heißt für Politiker und Medien vor allem: viel Arbeit. Aber es ist eine Arbeit, auf die man sich freuen kann. Denn es wird ausgelüftet, und womöglich ist 2020 dann eine Prise skandalfreier. (Fabian Schmid)


8. Vielleicht ist ein Life on Mars ja wirklich besser

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Manchmal will uns Erdlinge die Vorfreude nicht so recht packen. 2020 wird eines der heißesten Jahre sein, und der 3. November löst auch keine uneingeschränkte Zuversicht aus. Wohin also? Zum Mars! Gleich vier Missionen (USA, Europa, China, Vereinigte Arabische Emirate) gondeln im Sommer los, weil die Planeten günstig stehen. Das gibt freaky Bilder von lustigen Marsmobilen – und, wer weiß, vielleicht bessere Nachrichten als von hier unten. (Nana Siebert)


9. Spaß an der Freude, made in Hütteldorf

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Seit Jahren prägt grün-weißer Zweckoptimismus meinen Gefühlshaushalt. Doch elf Saisonen ohne Titel für Rapid – die zwölfte dürfte folgen – gehen nicht spurlos vorüber. Trotzdem freue ich mich auf eine sehr spezielle Zeit im Jahr: das Ende der Sommerpause. Der Frust ist verflogen, und der Glaube, dass in der kommenden Saison alles besser wird, nimmt überhand. Nach drei Runden ist die Magie meist verflogen. Doch eines bleibt: der Spaß an der (Vor-)Freude. (Andreas Danzer)


10. Nena kommt sogar nach Brunn am Gebirge

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Sie war immer die Obercoole – erst recht, nachdem das mit den Achselhaaren geklärt war. Seit den 99 Luftballons balanciert Nena gekonnt zwischen crazy und chillig. Zugegeben: Dass sie mit ihrem Salat spricht, bevor sie ihn verspeist, ist ein Grenzfall. Schön war und ist Nena sowieso. Ihr Auftritt am 1. Oktober auf der "Brunner Wiesn" könnte ein Beleg sein, dass die besten Zeiten der 59-Jährigen dennoch vorbei sind. Egal. Ich bin dabei. Notfalls im Dirndl. (Petra Stuiber)


11. Angstfrei mountainbiken

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Ich wünsche mir, dass die neue Regierung 2020 endlich das Forstgesetz von 1975 reformiert. Damit Mountainbiker endlich legal in Österreichs Wäldern ihren Sport ausüben können. Die geltenden Fahrverbote sind ein ständiges Ärgernis und sorgen für unnötige Konflikte. Neben fast 900.000 Freizeitradlern im ganzen Land würden auch die für den Sommertourismus so wichtigen sportlichen Urlaubsgäste davon profitieren. (Steffen Arora)


12. Vergangenheit und Zukunft

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Das Jahr beginnt schon mal gut. Am 22. Jänner lesen und diskutieren Marko Dinic und Ivana Sajko im Burgtheater über Migration und Gastarbeiterinnen. Und am Tag darauf ist Saša Stanišic (im Bild) in Wien, um aus seinem preisgekrönten Roman Herkunft vorzulesen. Ich rechne mit zwei aufwühlenden Abenden. Später im Jahr wird es nicht weniger emotional. Im September wird unser erstes Kind eingeschult. Vrijeme leti, die Zeit verfliegt im Nu. (Olivera Stajic)


13. Crowdsurfen in der Getreidegasse

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Die Salzburger können sich auf noch mehr Touristen einstellen. Zusätzliche Nobelgäste werden vom 100-Jahr-Jubiläum der Salzburger Festspiele angelockt wie Motten vom Licht. Als Kontrast trampen gleichzeitig die Backpacker an die Salzach, denn dank Lonely Planet ist Salzburg Trendziel. Wenigstens braucht man zum Crowdsurfen nicht zu einem Konzerthighlight wie Aerosmith nach Wien fahren – das geht 2020 auch in der Getreidegasse. (Stefanie Ruep)


14. Ein Marathon in Berlin

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Berlin und ich haben eine Rechnung offen. Eigentlich war der Marathon dort für 2019 eingeplant. Mit Trainingsplan hatte ich mich monatelang darauf vorbereitet – und wahnsinnig gefreut. Und dann? Kam mir eine Erkältung in die Quere. Der Arzt erteilte mir Startverbot. Dafür bekam ich für den 27. September 2020 einen Fixplatz. Nun geht das Training wieder von vorn los. Auf den Zieleinlauf durch das Brandenburger Tor freue ich mich heute schon. (Franziska Zoidl)


15. Nazi-Opfer unterstützen

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Die Salzburger Opferschutzverbände, unterstützt von Grünen, Neos und KPÖ, sammeln Spenden, um das Grab einer Sinti-Familie zu erhalten. Viele Familienmitglieder wurden in Auschwitz ermordet. Die Sammlung ist eine Reaktion auf den Beschluss von ÖVP, SPÖ und FPÖ, das Ehrengrab des NSDAP-Parteigängers und Komponisten (Rainermarsch) Hans Schmid zu verlängern. (Thomas Neuhold)


16. Abschied und Neustart im fernen Westen

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Ab Jänner wird Steffen Arora (siehe 11.) öfter mal von Tirol nach Vorarlberg radeln. Und Ihnen, geschätzte Leserin, geschätzter Leser, über das Geschehen im fernen Westen berichten. Ob Schwarz-Grün weiter verwaltet oder doch noch in den Gestaltungsmodus findet. Ob die Schwarzen türkis werden, die Grünen schwarz ... Ich konzentriere mich künftig auf das Farbenspiel des Bodensees. Ihnen sage ich Danke. Es war mir eine Ehre. (Jutta Berger)


17. Endlich weltweite Klimawende!

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Es wird ein gutes Jahr, das 2020er. Mitte Juli wird Greta Thunberg ihren "Schulstreik fürs Klima" nach genau 100 Wochen beenden können, weil die Menschen rund um den Globus endlich begriffen haben werden, dass etwas getan werden muss. Staats- und Regierungschefs weltweit entschuldigen sich dafür, bei den bisher 25 Uno-Klimagipfeln nichts weitergebracht zu haben. Sie geloben demütig Besserung und ... dann bin ich aufgewacht. (Gianluca Wallisch)


18. Reise in ein Land der Hoffnung

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Die Weltlage ist trist genug, doch es gibt ein paar Länder, in denen sich Dinge zum Besseren wenden. Im Sudan wurde ein Langzeitdiktator gestürzt, es besteht eine leise Hoffnung auf eine Demokratisierung, und das Land öffnet sich für ausländische Touristen. Die schwarzen Pyramiden und andere wenig bekannte archäologische Schätze sind nun leichter zu besichtigen – für meine Frau und mich eine Gelegenheit, die wir nutzen wollen. (Eric Frey)


19. Mode schauen auf dem Sofa

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Modeformate im Fernsehen? Schnarch. Dem neuen Castingshow-Format Next in Fashion auf Netflix (ab 29. 1.) will ich aber eine Chance geben. Weil, erste gute Nachricht: keine Heidi Klum am Start. Stattdessen lädt, zweite gute Nachricht, Queer Eye-Star Tan France mit Alexa Chung Modedesigner dazu ein, gegeneinander anzutreten. Das Konzept riecht zwar nach Project Runway, aber: Vielleicht kratzt die Serie ja die Kurve. (Anne Feldkamp)


20. Wunschlos

Bitte kein normales Jahr!", wünschte ich mir an dieser Stelle letztes Jahr. Und was soll man sagen: 2019 hat geliefert, beruflich wie privat. Da kann man sich nicht beschweren, gelegentlich war es dann doch ein wenig dick aufgetragen. Vielleicht hab ich das Schicksal erzürnt oder motiviert? Jedenfalls wage ich für das kommende Jahr erst gar nicht um etwas zu bitten. Ich verbleibe wunschlos und an unser aller Unglück unschuldig. Verstanden, 2020? (Sebastian Pumberger)

(AGENDA, 28.12.2019)