Wien – Zwischen dem Verlangen nach pyrotechnischen Gegenständen und der Höhe des Intelligenzquotienten scheint eine negative Korrelation zu bestehen. Zu dieser Theorie könnte man zumindest angesichts von acht Burschen im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren kommen, die in einem Zug von Tschechien nach Wien derart mit ihren Feuerwerks- und Waffeneinkäufen geprahlt hatten, dass andere Passagiere die Polizei alarmierten, die die Kinder und Jugendlichen bei ihrer Ankunft in Wien-Floridsdorf in Empfang nahm.
Bei der Kontrolle konfiszierten die Beamten laut Polizeisprecher Patrick Maierhofer 1466 pyrotechnische Gegenstände, 16 Schlagringe, vier Messer, drei Taser und vier Pfeffersprays. Vier der 14-Jährigen beendeten das Jahr 2019 mit 23 Anzeigen, ein Zwölf- und ein 13-Jähriger wurden in die Obhut der Eltern entlassen.
Pyrotechnik ab Klasse F2 im Ortsgebiet verboten
In diesem Zusammenhang verweist die Exekutive in der Bundeshauptstadt darauf, dass die Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen ab der Klasse F2, also "Schweizerkracher", Raketen und Blitzknallkörper im Ortsgebiet ohne Genehmigung ausnahmslos verboten ist.
Da es im Vorjahr rund um das Heim des Tierschutzvereins in Vösendorf zu mehreren Zwischenfällen gekommen ist, wollen die Wiener und niederösterreichische Polizei heuer verstärkt kontrollieren. Wer das Feuerwerksverbot in Wien missachtet, dem drohe eine Geldstrafe bis zu 3600 Euro oder eine Anzeige, erinnerten Polizei und Stadt in einer gemeinsamen Aussendung.
Fünf genehmigte Silvester-Feuerwerke in Wien
Zu Silvester gibt es aber auch in Wien weiterhin eine organisierte Knallerei. Die Landespolizei teilte auf Anfrage des STANDARD mit, dass es fünf genehmigte Feuerwerke gibt: Rathauspark, Stadtpark und Coburgbastei im ersten Bezirk, Riesenradplatz im zweiten sowie Am Mühlwasser im 22. Bezirk. Die Anzahl der genehmigten Feuerwerke hat sich trotz der aktuellen Klimaschutzdebatte im Vergleich zum Vorjahr aber nicht verändert.
Keine City-Feuerwerke in Innsbruck und Graz
Andere Städte verzichten hingegen auf ein innerstädtisches Feuerwerk. In Innsbruck ist über eine Länge von 350 Metern eine Wassershow am Inn geplant. Ein Feuerwerk gibt es nur noch auf der Seegrube. In der feinstaubgeplagten Metropole Graz ist statt dem Schlossberg-Feuerwerk wieder eine Lichtershow auf dem Hauptplatz geplant. Illegal krachen wird es aber wohl auch dort. (Michael Möseneder, David Krutzler, 27.12.2019)