Wegen Nazi-Schmährufen seiner Fans gegen einen gegnerischen Spieler muss der spanische Fußball-Zweitligist Rayo Vallecano 18.000 Euro Geldstrafe zahlen und ein halbes "Geisterspiel" bestreiten.

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Wegen Nazi-Schmährufen seiner Fans gegen einen gegnerischen Spieler muss der spanische Fußball-Zweitligist Rayo Vallecano 18.000 Euro Geldstrafe zahlen und ein halbes "Geisterspiel" bestreiten. Dieses Urteil fällte der nationale Verband RFEF rund zwei Wochen nach dem Abbruch von Vallecanos Begegnung mit Albacete Balompie aufgrund der Beleidigungen von Gästeprofi Roman Sosulja als "Nazi".

Demnach muss der zweite Spielabschnitt des zur Pause vorzeitig beendeten Duells unter Ausschluss der Öffentlichkeit nachgeholt werden. Außerdem hat bei zwei weiteren Rayo-Heimspielen der Fanblock, aus dem die Schimpftiraden gekommen waren, geschlossen zu bleiben.

Die Vorgeschichte

Sosulja war im Sommer 2017 von Betis Sevilla zu Rayo transferiert worden. Nach Protesten der mehrheitlich linksgerichteten Fans des Madrider Vorortklubs wurde die Leihe des Ukrainers aber umgehend wieder beendet. Sosulja soll in seiner Heimat rechtsgerichtete, paramilitärische Gruppen unterstützt haben. Bei Sosuljas Rückkehr nach Vallecano mit Albacete kochte die Ablehnung der Rayo-Anhänger wieder hoch. Er sei allerdings kein Nazi, betonte der 30-Jährige in einem Interview, "ich unterstütze nur mein Land".

Der Spielabbruch hatte zur Monatsmitte sogar den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf den Plan gerufen. In einer Solidaritätserklärung für Sosulja versicherte der Staatschef dem "coolen Profi und echten Patrioten" die Unterstützung des ganzen Landes. (sid, 27.12.2019)