Laura Dahlmeier blieb ein märchenhafter Abschied verwehrt.

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Gelsenkirchen – Lisa Hauser und Felix Leitner haben am Samstag bei der 18. Auflage der Biathlon-World-Team-Challenge in Gelsenkirchen Rang sechs belegt. Das ÖSV-Duo hatte am Ende in der Veltins Arena, der Heimstätte des deutschen Fußball-Bundesligisten Schalke 04, 1:03,9 Minuten Rückstand auf die norwegischen Sieger Marte Olsbu Röiseland/Vetle Sjaastad Christiansen.

Die mit Philipp Nawrath angetretene Deutsche Laura Dahlmeier musste sich bei ihrer Abschiedsvorstellung vor mehr als 46.000 Zuschauern mit Rang vier begnügen. Hauser/Leitner waren nach dem ersten Teil des Bewerbes – einem Massenstartrennen – auf Rang sieben gelegen und konnten sich in der Verfolgung noch einen Platz nach vor arbeiten. 2018 hatte Hauser mit Dominik Landertinger Rang fünf belegt. Diesmal sprang Leitner kurzfristig für Julian Eberhard ein und gab sein Debüt im Bewerb auf Schalke, an dem zehn Teams teilnahmen.

"Ich glaube, es ist ganz gut gegangen", sagte Doppel-Olympiasiegerin Dahlmeier, die im Anschluss an die vergangene Saison zurückgetreten war, in der ARD mit einem Lachen zu ihrer starken Schießleistung. Lediglich ein Fehler unterlief ihr bei 40 Versuchen. "Beim letzten Schießen habe ich mir schon gedacht, ich möchte nicht mit einem Fehler aufhören. Supergut, dass es geklappt hat", sagte sie.

Dahlmeier im Mittelpunkt

Die Platzierungen waren ohnehin nebensächlich, alle Augen waren auf Dahlmeier gerichtet. Die Biathlon-Königin wollte es sich neun Monate nach ihrem letzten professionellen Rennen nicht nehmen lassen, vor der außergewöhnlichen Kulisse in der zum Winterland verwandelten Arena ihre außergewöhnliche Karriere endgültig abzuschließen.

Und sie bewies, dass sie noch immer konkurrenzfähig ist – und wurde dabei frenetisch von den Fans in der Arena gefeiert. In der schwer zu befahrenen Loipe, in der viele Athleten ihre Probleme hatten, fuhr sie gegen die anwesende Weltspitze auf Augenhöhe. Nach dem zweiten Platz im Massenstartrennen sagte sie: "Bis jetzt fühlt es sich ganz gut an."

Die Garmisch-Partenkirchnerin, die mittlerweile in München studiert und als TV-Expertin für das ZDF arbeitet, hatte in ihrer Laufbahn praktisch alles gewonnen: zweimal olympisches Gold, sieben Weltmeisterschaften, einmal den Gesamtweltcup, zudem erhielt sie die Auszeichnung als Deutschlands Sportlerin des Jahres 2017. Dahlmeier ist eine Ikone, für die der DSV noch einen Nachfolger sucht.

Sportlich gesehen hatte das Event auf Schalke einen eher geringen Stellenwert. Die Show, für die 4000 Kubikmeter Schnee aus der Skihalle Neuss nach Gelsenkirchen transportiert worden waren, diente der Vermarktung der Sportart – und war für den Großteil der Athleten ein kleiner Vorgeschmack auf die Januar-Rennen in Oberhof sowie in Ruhpolding. (APA, sid, 28.12.2019)