2020 klingt für ältere Semester wie ein Science-Fiction-Film.

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Im Niemandsland zwischen altem und neuem Jahr schwebt man ziellos durch die stille Zeit. Rückblicke sind abgeschlossen, Bleigießen noch nicht begangen. 2020 klingt für ältere Semester wie ein Science-Fiction-Film, mit der gleichzeitig anregenden und beunruhigenden Tatsache, dass sie selbst die Hauptrolle darin spielen werden.

Für die Digital Natives klingt 2020 schlicht nach etwas Alltäglichem. Jener Film, der 1984 noch in unfassbar weiter Ferne schien – 2010: Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen –, ist für diese Generation ein alter Hut, der klimabedingt schwindende Schnee von gestern.

In der Agonie des scheidenden Jahres deutete sich eine Entfremdung zwischen Generationen an. Es wurden Omas zu Säuen.

Sieg des Lemminghaften

Kinder froren im Matsch in überfüllten Lagern. Die Bevölkerung wurde wieder nicht ausgetauscht wie ein falsch kalkuliertes Weihnachtsgeschenk. Die Historikerkommission der Freiheitlichen war offenbar ein weiterer homöopathischer Großversuch, Gleiches mit Gleichem zu heilen. Greta Thunberg wurde geliebt und gehasst, die Klimakonferenz beeinflusste das alles reichlich wenig.

Das Lemminghafte siegte. Die Zukunft ist hier. Mit ihr kommen Veränderungen. Diese Veränderungen waren schon lange zuvor Thema: Vor 2010, dem Jahr der Kontaktaufnahme, gab es die noch ältere Endzeitvision Soylent Green. (rab, 30.12.2019)