Die Unicef setzt sich auf der ganzen Welt für Kinder ein. Im Jemen verteilte die Organisation Polio-Impfungen.

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New York – Im vergangenen Jahrzehnt haben sich die nachgewiesenen Gewalttaten gegen Kinder in Krisengebieten einem Bericht des Uno-Kinderhilfswerks Unicef zufolge fast verdreifacht. Ein "tödliches Jahrzehnt" für Kinder gehe seinem Ende zu, teilte Unicef in der Nacht auf Montag mit.

Seit 2010 seien insgesamt 170.000 schwere Misshandlungen von Kindern in Krisengebieten nachgewiesen worden – durchschnittlich 45 pro Tag. Darunter fielen zum Beispiel Tötungen, Verstümmelungen, sexuelle Gewalt, Entführungen oder Angriffe auf Schulen oder Krankenhäuser.

2018 wiesen die Vereinten Nationen 24.000 solcher Taten nach – fast dreimal so viele wie noch 2010. Teilweise geht der Anstieg der Zahlen dem Uno-Kinderhilfswerk zufolge zwar darauf zurück, dass die Anstrengungen zur Erfassung solcher Verbrechen in den vergangenen Jahren verstärkt worden sind. Dennoch geht Unicef davon aus, dass auch die tatsächliche Gewalt gegen Kinder deutlich zugenommen hat.

"Viele mehr, über die nicht berichtet wird"

Die Konflikte in der Welt zögen sich immer länger hin und verursachten immer mehr Blutvergießen, wobei die Zahl der minderjährigen Todesopfer wachse, erklärte UNICEF-Chefin Henrietta Fore. Für jede Gewalttat gegen Kinder, die Schlagzeilen und Aufschreie der Empörung auslöse, "gebe es viele mehr, über die nicht berichtet wird".

Besonders schlimm sei es derzeit für Kinder unter anderem in Syrien, im Kongo und im Jemen. Das Kinderhilfswerk rief zu einem besseren Schutz von Kindern in Krisengebieten weltweit auf. (APA, 31.12.2019)