Sigi Maurer soll den grünen Parlamentsklub führen.

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Wer wird Ministerin oder Minister? Kurz vor dem Abschluss der Koalitionsverhandlungen blüht die Gerüchteküche, immer mehr potenzielle Namen sickern durch. Aufseiten der Grünen nannten viele Medien – auch DER STANDARD – Sigi Maurer als Kandidatin für ein Regierungsamt, beispielsweise als Staatssekretärin für Wissenschaft. Bei den Grünen wird derartigen Plänen eine Absage erteilt: Maurer werde nicht in die Regierung wechseln, sondern den grünen Klub anführen, sagen Eingeweihte.

Die Gründe dafür sind relativ simpel: Maurer ist neben Grünen-Chef Werner Kogler und Alma Zadić die einzige Abgeordnete, die schon Erfahrung im Nationalrat gesammelt hat. Kogler wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Vizekanzler. Zadić könnte das Justizministerium übernehmen, außerdem war sie in der vergangenen Legislaturperiode für Peter Pilz' Liste Jetzt – und nicht für die Grünen – im Nationalrat.

Viel Erfahrung

Zwar gibt es viele neue Abgeordnete, die Erfahrungen in anderen Gremien gesammelt haben – etwa in Landtagen, dem Bundesrat oder im EU-Parlament. Mit den Feinheiten des Nationalrats sind jedoch nur Kogler und Maurer vertraut. Dazu kommt, dass es die 34-jährige Politikerin geschafft hat, auch während der Absenz der Grünen im Nationalrat medial präsent zu sein, vor allem mit ihren medienwirksamen Kampf gegen sexuelle Belästigung.

Offiziell äußert sich Maurer zu den Plänen nicht. Personalia kommentiere sie nicht, so die geschäftsführende Parlamentarierin und stellvertretende Klubobfrau. Allerdings bestätigen zahlreiche Abgeordnete und Parteigranden, dass Maurer den Klub anführen werde. Bezüglich der endgültigen Ministerliste zeigen sich die meisten Befragten jedoch unwissend. Man wisse nur, wer es nicht werde. (Fabian Schmid, 30.12.2019)