Wie viel Sachkenntnis muss ein Minister besitzen, Herr Peter Filzmaier? Nachzusehen in der ORF-TVThek.

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Es mögen große Politdinge im Gange sein. Gefühlterweise herrscht zurzeit aber eher entspannte Wartestimmung (neue Regierung), in der man sich die Zeit mit Jahresrückblicken vertreibt. TV hilft. Es erinnert mit 2019-Endlosschleifen auch den FPÖ-Wähler daran, dass Ibiza nicht nur jene schöne Insel ist, auf der die Fantasie von "gelenkter Demokratie" begraben liegt.

Die Insel bringt auch das Wort des Jahres hervor. Als Konkurrenz böte sich zwar "Zack, zack, zack" an. Großzügig wären jedoch einmal zwei erste Plätze zu vergeben. Natürlich produziert auch das Warten auf Türkis-Grün interessante Wortgebilde; in News-Formaten lebt eine Sprache des Übergangs auf: "Noch nicht bestätigt", "nicht auf der Zielgeraden" oder "Es sind letzte Meter zu gehen" sind beliebte Phrasen. Auch trösten Sätze wie "Es fehlen noch Details" oder "Es sind große Schritte gemacht worden".

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Im sonntägigen ZiB 2-Wartezimmer vertreibt man sich die Zeit auch mit Fragen: Wie viel Sachkenntnis muss ein Minister besitzen, Herr Peter Filzmaier? Der Analytiker stellt die Gegenfrage, der Moderator muss schmunzeln: Welcher "Spezialist für Beamtendienstrecht kennt sich gleich gut beim Tischtennis aus?", so Filzmaier. Er meint die Möglichkeit, dass Werner Kogler als Vizekanzler jene Kompetenzen innehaben könnte, die Heinz Christian Strache hatte (öffentlicher Dienst und Sport): Niemand könne dies. Minister sein heiße, Generalist zu sein. Wer aller Minister wird, konnte so nicht geklärt werden. Doch wieder war ein Stück der Wartezeit launig dahingeschmolzen. (Ljubiša Tošić, 30.12.2019)