Boris Johnson versprach im Wahlkampf den Mindestlohn bis 2024 auf 10,50 Pfund pro Stunde zu erhöhen.

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London – Die britische Regierung will im kommenden Jahr den Mindestlohn um sechs Prozent anheben. Der Stundensatz steige damit ab dem 1. April auf 8,74 Pfund (10,26 Euro), gab die Regierung in London bekannt. "Harte Arbeit sollte sich immer lohnen, viel zu lange haben die Menschen nicht gesehen, dass ihre Gehälter so steigen, wie sie es verdienen", sagte der konservative Premierminister Boris Johnson.

Der britische Mindestlohn wurde 1999 unter Labour-Premierminister Tony Blair eingeführt und wuchs aufgrund der Ratschläge eines Ausschusses aus Akademikern, Gewerkschaftern und Wirtschaftsvertretern relativ bescheiden an. Kritiker befürchten nun nach dem sprunghaften Anstieg auf mehr als das Doppelte der Inflationsrate, dass geringfügig bezahlte Arbeitnehmer während der nächsten Rezession arbeitslos werden könnten. Johnson versprach im Wahlkampf vor seinem erdrutschartigen Sieg am 12. Dezember, den Mindestlohn bis 2024 auf 10,50 Pfund pro Stunde zu steigern. (APA, 31.12.2019)