Susanne Raab soll Integrationsministerin werden.

Foto: APA/ARMIN MURATOVIC

Was hat man sich unter "Integration von Zuwanderern" vorzustellen? Na, das ist doch klar, zumindest wenn es nach einer martialischen Aussendung der ÖVP zur neuen Integrationsministerin Susanne Raab geht: "Die konsequente Linie im Kampf gegen Parallelgesellschaften und den politischen Islam fortsetzen!" Jawohl!

Es ist zu hoffen, dass die bisherige Sektionschefin für Integration im Außenamt den Begriff "Integration" anders interpretiert, als er es im Tagesbefehl der Medienmaschine von Sebastian Kurz wird. Integration braucht mehr fördernde, auch fordernde, Maßnahmen als "Kampf gegen ...". Susanne Raab war zwar bisher legistisch am Burkaverbot beteiligt, eine reine symbolpolitische Maßnahme, und es ist offenbar geplant, das Kopftuchverbot für Volksschülerinnen, ebenfalls reine Symbolpolitik, auf unter 14-Jährige auszuweiten – da haben die Grünen zugestimmt?

Integrationsmotor: Frauen

Aber eine Äußerung der zukünftigen Ministerin zeigt, dass sie Wesentliches verstanden hat: Sie will bei den migrantischen Frauen ansetzen. Diese seien "Integrationsmotoren", zumal sie für die Bildung der Kinder verantwortlich seien.

So ist es. Ohne die assistierte (Selbst-)Befreiung vieler Zuwandererfrauen aus patriarchalischen Gesellschaftsstrukturen gibt es keinen Fortschritt hin zur Modernität. Das ist allerdings eine zähe Sache und verträgt keine "Kampf"-Rhetorik.