Die Streikkasse ist offenbar gut gefüllt.

Foto: APA/EPA/Christophe Petit Tesson

Paris – In Frankreich ist der Rekord für den längsten Streik im Bahnverkehr gebrochen worden. Die Ausstände gingen am Donnerstag in ihren 29. Tag und übertrafen damit die Streiks bei der Bahngesellschaft SNCF in den Jahren 1986 und 1987. Der derzeitige Ausstand dauert auch länger als die massiven Proteste gegen die Rentenreform für Beamte im Jahr 1995.

Der Streik sorgte in Frankreich weiter für massive Verkehrsbeeinträchtigungen. Am Donnerstag fuhr nur die Hälfte der TGV-Schnellzüge. Für die Rückreisewelle aus dem Weihnachtsurlaub am Wochenende geht die SNCF davon aus, dass zwei von drei TGV fahren werden.

Defizitäre Rentenkassen

Präsident Emmanuel Macron will das komplizierte französische Rentensystem mit 42 verschiedenen Regelungen vereinheitlichen und das Milliarden-Defizit der Rentenkassen abbauen. Besonders umstritten ist die faktische Anhebung des Renteneintrittsalters von derzeit 62 auf künftig 64 Jahre.

Für Dienstag sind erneut Gespräche zwischen Ministerpräsident Edouard Philippe und Gewerkschaftsvertretern geplant. Die Gewerkschaften haben zudem für kommenden Donnerstag zu landesweiten Protesten aufgerufen. (APA, AFP, 2.1.2019)