Seit 2018 kann man die Autobahnvignette auch online kaufen.

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Ein teurer Tippfehler ist einer Salzburger Familie beim Kauf der digitalen Autobahnvignette für 2020 unterlaufen. Das berichtet die Tageszeitung "Kurier" in ihrer Onlineausgabe. Beim Ausfüllen der Daten für den Onlinekauf wurde das Autokennzeichen falsch angegeben. Einen Monat später flatterten zahlreiche Strafzettel ins Haus. Für jede Autobahnfahrt werden 120 Euro fällig.

Weil die Familie die falsche Angabe einen Monat lang nicht bemerkt hat, summiert sich die Strafe mittlerweile auf 2.000 Euro. Obendrauf kommen die Ausgaben für die neue Vignette. Die Familie meldete den Fehler zwar der Asfinag, jedoch vergeblich. "Wenn das Kennzeichen beim Kauf falsch angegeben wurde, ist die Asfinag im Recht. In so einem Fall kann man nur auf eine Kulanzlösung hoffen", sagt ÖAMTC-Rechtsexperte Nikolaus Authried gegenüber dem "Kurier".

Fast die Hälfte aller Vignetten wird online gekauft

Beim Mobilitätsklub würden immer wieder solche Fälle gemeldet, sagt Authried. Bisher würden die Strafen aber in den meisten Fälle nicht erlassen. Bald könnten Gerichtsurteile aber die Ausgangslage ändern: "In den nächsten Monaten werden einige Fälle ausjudiziert. Es ist zum Beispiel fraglich, ob die Asfinag die Vignette erneut berechnen darf, obwohl man meldet, dass man einen Fehler bei der Registrierung gemacht hat." Die Salzburger Familie würde dann im besten Fall die 91,90 Euro für eine neue Vignette bekommen, müsste die Strafen aber trotzdem zahlen.

Seit 2018 ist es möglich, die Autobahnvignette online zu kaufen, und immer mehr Menschen nehmen das Angebot an. Im zweiten Jahr wurde bereits ein Drittel virtuell ausgestellt, jetzt ist es mit 1,9 Millionen digitalen Vignetten schon fast die Hälfte. Um die digitale Vignette zu erwerben, muss auf der Asfinag-Website eine gültige Mail-Adresse und das Autokennzeichen angegeben werden. Der Aufkleber am Auto ist damit hinfällig, die Daten werden bei der Asfinag gespeichert. Wird man auf der Autobahn von den Kameras erfasst, folgt ein Abgleich mit der Datenbank. (red, 3.1.2020)