Australiens Premier Scott Morrison (Mitte) bei einem Besuch in Sarsfield, Victoria.

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"Mein Gott, ist das peinlich", schrieb eine australische TV-Journalistin auf Twitter zu dem Video, das den australischen Premier Scott Morrison zeigt, wie er bei einem "Frontbesuch" im Flächenbrand versucht, einem erschöpften Feuerwehrmann die Hand zu schütteln. Der sitzt einfach apathisch da und ignoriert den Premier. Vorher war Morrison von wütenden lokalen Anwohnern ausgebuht worden.

Der Mann ist einer der Chef-Klimawandelleugner der Welt und hat zunächst die Krise durch die sich ausweitenden Buschfeuer heruntergespielt. Er wollte auch seinen Urlaub in Hawaii nicht unterbrechen, bis ihn immer wütendere Reaktionen zur Rückkehr zwangen. Er weigert sich aber nach wie vor, über aktuelle, bescheidene Maßnahmen zur Reduktion von Karbondioxid hinauszugehen.

Rekordhitze und Rekorddürre

Inzwischen herrscht in den betroffenen Gebieten der Notstand, Tausende mussten vor den Flammen ins Meer gehen, die Brände haben durch physikalische Phänomene eine eigene Qualität der Unbekämpfbarkeit erreicht. Gebiete von der Größe der Niederlande sind verbrannt.

Der US-Wissenschafter Robert Rohde schreibt: "Die außergewöhnlichen Feuer in Australien werden angetrieben durch eine Rekordhitze und Rekorddürre, aber ja, der Klimawandel ist Teil der Story."

Nur eine Handvoll von meist rechtskonservativen Politikern in den Industriestaaten will das nicht wahrhaben.