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Der entscheidende Moment: Kyle Rudolph fängt den Pass von Kirk Cousins.

Foto: AP Photo/Brett Duke

New Orleans/Philadelphia – Die Minnesota Vikings haben überraschend den Sprung ins Play-off-Viertelfinale der NFL geschafft. Das Football-Team aus Minneapolis sicherte sich am Sonntag in der ersten K.o.-Runde einen 26:20-Erfolg nach Verlängerung bei den favorisierten New Orleans Saints.

Der entscheidende Touchdown gelang Tight End Kyle Rudolph nach einem Zuspiel von Quarterback Kirk Cousins. Ein 43-Yard-Wurf des in wichtigen Spielen bisher als unzuverlässig geltenden Quarterbacks auf Adam Thielen hatte die Vikings kurz davor in Position für den entscheidenden Score gebracht.

Zuvor hatte der überragende Dalvin Cook die Vikings mit zwei Touchdown-Läufen bereits nah an den Sieg in den regulären Spielzeit gebracht. Doch trotz einer mäßigen Leistung von Spielmacher Drew Brees holten die Saints einen 10:20-Rückstand kurz vor Schluss noch auf und retteten sich in die Overtime. Insbesondere Allzweckwaffe Taysom Hill hielt den Favoriten im Spiel, der 29-Jährige steuerte je 50 Passing und Rushing Yards, 25 Receiving Yards und einen Tackle bei. In der Verlängerung setzten sich die vor allem defensiv überzeugenden Vikings aber nicht unverdient durch.

Eagles verabschieden sich

Im zweiten NFC-Wild-Card-Game schlugen die Seattle Seahawaks die Philadelphia Eagles 17:9. Die zwei Touchdowns der Partie erzielten die aufgrund akuter Verletzungsprobleme auf der Running-Back-Position reaktivierte Seahawks-Legende Marshawn Lynch sowie der überragende Rookie D. K. Metcalf – Letzterer resümierte mit 160 Receiving Yards und hätte bei etwas mehr Präzision von Quarterback Russell Wilson durchaus die 200-Yard-Marke knacken können.

Bei den Eagles musste Spielmacher Carson Wentz mit Verdacht auf Gehirnerschütterung früh aus der Partie, sein 40-jähriger Ersatzmann Josh McCown wurde damit zum ältesten Playoff-Debütanten der NFL-Geschichte. Der Wandervogel brachte zwar 18 seiner 24 Pässe an den Mann, führte sein generell stark ersatzgeschwächtes Team in der entscheidenden Schlussphase bei zwei aussichtsreichen Drives aber nicht in die Endzone.

DIe Seahawks treffen in der Divisional Round auswärts auf die Green Bay Packers, die Vikings müssen in San Francisco antreten.

Cowboys feuern Garrett

Auch abseits der Playoffs tat sich in der NFL am Sonntagabend etwas: Die Dallas Cowboys verabschiedeten sich nach langem Warten nun doch von Trainer Jason Garrett. Der 53-jährige Garrett hatte neun Jahre als Head Coach der Cowboys gearbeitet und die abgelaufene Saison mit acht Siegen und acht Niederlagen beendet. Er verlässt Dallas als Trainer mit der zweitlängsten Amtszeit und an zweiter Stelle der Franchise-Geschichte bei den Siegen – jeweils hinter Tom Landry (1960-1988). Allerdings gewann Garrett nur zwei Playoff-Spiele und kam nie über das Viertelfinale in den Playoffs hinaus.

"Wir sind Jason Garrett sehr dankbar für seine mehr als 20 Jahre im Dienste der Dallas Cowboys, als Spieler, Assistenz- und Cheftrainer", wird Teambesitzer Jerry Jones in einem offiziellen Statement zitiert. "Sein Einsatz, Charakter und seine Hingabe waren auf jeder Station seiner Karriere herausragend."

Ein Abschied hatte sich bereits seit längerer Zeit angekündigt. So war Garretts Vertrag im vorigen Jahr nicht über die aktuelle Saison hinaus verlängert worden. Als mögliche Nachfolger werden unter anderen Mike McCarthy (ehemals Green Bay Packers) und Marvin Lewis (ehemals Cincinnati Bengals) gehandelt. (APA, red, 6.1.2020)