Frances Arnold twitterte, sie sei "totally bummed", dass sich die Ergebnisse der Arbeit nicht reproduzieren lassen.

Foto: APClaudio Bresciani/TT

Pasadena – Die US-amerikanische Chemie-Nobelpreisträgerin Frances H. Arnold hat eine in "Science" veröffentlichte Studie zu modifizierten Enzymen zurückgezogen. "Die Ergebnisse waren nicht reproduzierbar", schrieb Arnold, die am California Institute of Technology in Pasadena forscht, auf Twitter. "Ich entschuldige mich bei allen."

In der Studie ging es um modifizierte Enzyme, die chemische Reaktionen zur Synthese von Beta-Lactamen beschleunigen sollen – organischen Verbindungen, die die Kernsturktur einer Reihe von Antibiotika bilden. Nach intensiver Prüfung des Laborbuchs des Erstautors der Studie sei aber aufgefallen, dass bestimmte Einträge und Rohdaten für entscheidende Experimente gefehlt hätten, schreibt das renommierte Fachblatt "Science" in einer Begründung für die Rückziehung.

Arnold war nicht Erstautorin der Publikation, hatte sie aber verantwortlich betreut. Leider aber nicht gut genug, wie sie nun eingestand: Sie sei recht beschäftigt gewesen, als das Paper beim Fachjournal eingereicht worden sei, sagte Arnold. "Ich habe meinen Job nicht gut gemacht."

Hintergrund

Frances Arnold hatte 2018 zusammen mit ihrem US-Kollegen George P. Smith und dem Briten Sir Gregory P. Winter den Nobelpreis für Chemie erhalten. Die Forscher hatten ein Verfahren entwickelt, das heute als "gerichtete Evolution bezeichnet wird. Dabei geht es um die gezielte Optimierung und Veränderung von Proteinen, Enzymen und Nukleinsäuren auf evolutionärem Weg. (red, APA, 6.1.2020)