Heli Dungler war Gründungsmitglied bei Greenpeace, dann gründete er die Tierschutzorganisation Vier Pfoten.

Foto: APA / VIER PFOTEN

Wien/Pretoria – Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten trauert um ihren Gründer und Präsidenten Heli Dungler, der am Sonntag plötzlich und unerwartet im Alter von 56 Jahren gestorben ist. Er hatte das Großkatzenrefugium Lionsrock seiner Organisation in Südafrika besucht. "Sein Tod ist ein schwerer Schlag für uns und erfüllt uns mit großem Schmerz", erklärte Vorstandsmitglied Josef Pfabigan am Montag.

Dungler wurde 1963 in Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich geboren. 1984 begann er seine Laufbahn als Gründungsmitglied bei Greenpeace Österreich, 1988 gründete er in Wien die Vier Pfoten und widmete sich zunächst vor allem den Themen Pelztierzucht, Legebatterien und Zirkustiere. Jahrzehntelang setzte er sich durch Verhandlungen mit Entscheidungsträgern weltweit für höhere Tierschutzstandards in der Landwirtschaft, für Gesetzesänderungen bei der Haltung von Braunbären sowie den Schutz von Großkatzen und Streunertieren ein. So wurde Vier Pfoten eine globale Tierschutzorganisation, die heute in 15 Ländern vertreten ist.

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Kampf gegen Billigprodukte

In Österreich trat Dungler in den vergangenen Jahren vehement für eine Reform der Landwirtschaft ein, zuletzt vor allem im Zuge des Klimawandels. Nicht nur die Tiere, sondern auch die Landwirte und die Konsumenten waren für ihn die Opfer des derzeitigen Systems. "Wir dürfen nicht zulassen, dass etwas Wertvolles wie unsere Lebensmittel zu Billigprodukten werden", war seine tiefe Überzeugung.

Der WWF, Greenpeace und der designierte Gesundheitsminister Rudi Anschober sowie die designierte Umweltministerin Leonore Gewessler drückten umgehend ihr Beileid aus. Österreich verliere eine bedeutende Stimme im Tierschutz. Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigte sich tief betroffen. (APA, red, 6.1.2020)