Das Inserat ist mittlerweile online nicht mehr auffindbar.

Foto: Matthias Cremer

Ein Inserat für eine Wohnung sorgt derzeit für Gesprächsstoff: Ein laut Eigenangaben 36-jähriger Geschäftsmann möchte eine frisch sanierte Wohnung in Wien-Landstraße vermieten.

Allerdings hat er, was künftige Bewohner angeht, sehr spezifische Vorstellungen: Er möchte die Wohnung nämlich einer "jungen, attraktiven Studentin / jungem Mädchen" kostengünstig vermieten, heißt es in dem Inserat, das auf mehreren Plattformen geschaltet wurde. Um 150 Euro pro Monat soll die 25 Quadratmeter große Einzimmerwohnung, die sich 100 Meter von einer U-Bahn-Station entfernt befindet, demnach vermietet werden.

"Widerlich und frauenverachtend"

Online gibt es dafür viel Kritik. "Schämen Sie sich gar nicht?", heißt es beispielsweise. "Widerlich und frauenverachtend", schreiben andere. Allerdings dürften sich auch schon mehrere Frauen für die Wohnung beworben haben, wie aus Kommentaren hervorgeht.

Bei der Wiener Mietervereinigung rät man wenig überraschend dringend davon ab, sich auf solche Inserate zu melden – auch weil das Inserat "auf alle Fälle diskriminierend" sei, so Mieterschützerin Elke Hanel-Torsch. "Zum Glück" seien solche Inserate aber nicht sehr häufig.

Freier Mietzins im Neubau

Ob die Miete wirklich so günstig ist wie im Inserat angepriesen, ist fraglich: Sollte es sich bei der Wohnung um einen Altbau handeln, darf aufgrund der Wohnungsgröße von 25 Quadratmetern nur eine Richtwertmiete von maximal 4,36 Euro pro Quadratmeter verlangt werden – weil die Wohnung kleiner als 30 Quadratmeter und damit maximal Kategorie B ist. Im Neubau wiederum dürfte die Wohnung zum freien Mietzins vermietet werden. Mittlerweile ist das Inserat online nicht mehr auffindbar. (Franziska Zoidl, 7.1.2020)