Das King Abdullah Sports City stadium, auch al-Jawhra ("Juwel") genannt, in Jeddah. Hier findet der spanische Supercup statt.

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Jeddah – Mit neuem Format und wegen des Austragungsorts in Saudi-Arabien stark umstritten beginnt am Mittwoch (20.00 Uhr MEZ) der spanische Fußball-Supercup in Turnierform. In Jeddah trifft im ersten Halbfinale Real Madrid auf Cupsieger Valencia, 24 Stunden später spielen Meister Barcelona und Vizemeister Atletico Madrid um den Aufstieg ins Finale am Sonntag.

Ursprünglich als Duell mit Hin- und Rückspiel zwischen Meister und Cupsieger vorgesehen, schloss der spanische Fußball-Verband (RFEF) im November mit Saudi-Arabien eine Dreijahresvertrag ab. Der Verband gab keine finanziellen Details bekannt, laut spanischen Medien bringt der Vertrag aber 40 Millionen Euro jährlich.

26 Valencia- und 50 Atletico-Fans

Menschenrechtsgruppen, Frauenorganisationen und Fans kritisierten die Entscheidung heftig. Der staatliche TV-Sender RTVE und weitere Sender verzichteten wegen der Menschenrechtssituation in Saudi-Arabien auf die Rechte, Movistar sprang ein.

Die Anhänger der Clubs bleiben dem Event fern. Nach einem Bericht der Tageszeitung El Mundo wurden von den 12.000 für spanische Fans reservierten Tickets nur neun Prozent abgesetzt. Demnach erwarben nur 26 Valencia- und 50 Atletico-Fans Eintrittskarten. Das 62.000 Zuschauer fassende King Abdullah Sport City Stadium soll aufgrund guter lokaler Nachfrage dennoch dreimal gut besucht sein.

Valencia kritisierte auch aus einem anderen Grund die Veranstaltung. Der Sieger der Copa del Rey erhält zwei Millionen Euro, während Atletico drei und Real sowie Barcelona sogar jeweils sechs Millionen Euro erhalten.

Personell hat Real Madrid Sorgen. Trainer Zinedine Zidane muss im Kampf um den ersten Königspokal seit 2014 gleich auf ein Star-Trio verzichten. Eden Hazard (Knöchelprobleme), Karim Benzema (Infektion) und Gareth Bale (Oberschenkelprobleme) haben die Reise nach Saudi-Arabien nicht mitgemacht. (APA; 7.1.12019)