Männliche Wiener heißen am häufigsten Michael. Bei neugeborenen Buben ist dieser Name nicht sehr beliebt.

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Wien – Ganz so anders als der Rest des Landes tickt der österreichische Wasserkopf im Osten auch nicht – zumindest wenn es um die Vorlieben bei Babynamen geht. So nannten die Wiener ihre neugeborenen Mädchen 2019 am häufigsten Anna. Österreichweit lag das Palindrom – so nennt man Wörter, die sich von hinten nach vorne gleich lesen wie umgekehrt – von 2009 bis 2018 an der Spitze der beliebtesten Vornamen. Insgesamt wurde der Name Anna im vergangenen Jahr laut der Magistratsabteilung 23 121-mal vergeben. Auf den weiteren Rängen folgten bei den Wiener Mädchen die Namen Emilia, Mia und Sara.

David und Maximilian bei Buben häufig

Bei den Buben schwankten Wiener, die 2019 Eltern wurden, zwischen kaiserlich und biblisch: Maximilian und David lagen mit je 126 Nennungen an der Spitze der beliebtesten Bubennamen. Leon und Noah, neben David eine weitere Berühmtheit aus dem Alten Testament, komplettieren die Spitzenränge der beliebtesten männlichen Namen in Wien.

Frage der Aussprache

Gemessen an den rund 20.000 jährlichen Geburten in der österreichischen Hauptstadt sind 126 Nennungen verschwindend wenig. Inzwischen wertet die MA 23 die Namen aber nicht nur nach exakter Schreibweise aus, sondern veröffentlicht auch eine Liste, bei der gleich ausgesprochene Vornamen zusammengefasst werden.

Hier zeigt sich ein leicht verändertes Bild: Bei den Mädchen führt dann Sara – wobei hier eben auch Sarahs und Sahras mitgezählt werden. Sophia kommt auf den zweiten Platz, knapp vor Anna.

Bei den Buben führt in dieser Kategorie Alexander vor David und Maximilian. Einen großen Sprung nach vorne beschert diese Zählweise Muhammed, der, wenn die unterschiedlichen Schreibweisen zusammengefasst werden, in der Hitliste 2019 auf dem vierten Platz liegt. Neu in den Top Ten finden sich übrigens bei den Mädchen Lea und Clara, bei den Buben Luka und Luis.

Theodor führt im ersten Bezirk

Auch ein Bezirksranking wurde von der MA 23 veröffentlicht. Dabei zeigen sich durchaus regionale Unterschiede. Namen wie Luis, Leonhard, Leopold, Olivia oder Frida wurden vor allem in den westlichen Innenbezirken gerne vergeben.

In den Bezirken mit hohem Anteil migrantischer Bevölkerung sind Muhammed, Sara und Sophia beliebt. Sehr bürgerliche Bezirke machen sich ebenfalls durch interessante Details bemerkbar: Im ersten Bezirk führt etwa bei den Buben Theodor, in Hietzing bei den Mädchen Clara.

Helga, Michael und Franz selten

Das generelle Bild der in Wien vorherrschenden Vornamen sieht folgendermaßen aus: Derzeit führen unter allen Wienerinnen und Wienern Maria, Anna und Elisabeth beziehungsweise Michael, Alexander und Christian die Rangliste an.

Manche einst beliebte Namen, die noch unter den ersten 20 liegen, kommen inzwischen aber kaum mehr zum Zug. Neugeborene heißen inzwischen eher nicht mehr Johann, Franz, Karl, Robert oder Michael beziehungsweise Helga, Christine, Renate, Elisabeth oder Eva. (APA, red, 7.1.2020)