Reisch bei der Verleihung des Lew-Kopelew-Preises für Frieden und Menschenrechte in Köln.

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Rom – Der deutsche Kapitän des Rettungsschiffs Lifeline ist am Dienstag in Malta in einem Berufungsverfahren nach Angaben der Hilfsorganisation freigesprochen worden. Claus-Peter Reisch hatte das Schiff mit mehr als 230 Migranten im Juni 2018 in maltesische Gewässer gesteuert.

Ihm war vorgeworfen worden, das Boot sei nicht richtig registriert gewesen. Er war in erster Instanz letztes Jahr zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt worden.

Der jetzige Freispruch sei "unglaublich überraschend", sagte der Sprecher der Dresdner Organisation Mission Lifeline der Deutschen Presse-Agentur. Bei Lifeline rechnete man zuvor mit einer "50:50-Chance, dass man da noch drum rum kommt."

Reisch beziehungsweise Lifeline wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Bei einem Treffen mit dem Bürgermeister der siziliniaschen Stadt Palermo, Leoluca Orlando, bekam Reisch vergangenen September die Ehrenmedaille der Stadt. Wenige Monate zuvor erhielt er den Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte in Köln. (red, APA, 7.1.2020)