Welche literarische Beschreibung von Frauen ist so richtig schiefgegangen?
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Man muss keinen Mord begangen haben, um authentische, spannende Krimis zu schreiben. Genauso wenig muss man eine Frau sein, um überzeugende weibliche Charaktere in Romanen zu erschaffen. Es hilft – keine Frage. Doch vielen männlichen Autoren ist es gelungen, vielschichtige, interessante und realistische Frauenfiguren zu kreieren, an deren Geschichte man ehrlich Anteil nimmt. Gleichzeitig gibt es unzählige Beispiele in der Literatur, wo die Darstellung von Frauen komplett danebengegangen ist. Viel zu oft finden sich flache, nichtssagende und unnötig sexualisierte Charaktere und geradewegs bizarre Beschreibungen der weiblichen Physis – das ist zwar teilweise sehr unterhaltsam zu lesen, oft aber auch einigermaßen verstörend.

Brüste haben Emotionen

Zumindest kann man als Frau noch einiges über den eigenen Körper lernen. Brüste entwickeln in manchen Romanen quasi ein Eigenleben. Sie können lächeln, so wie hier in "Do Androids Dream of Electric Sheep?" von Philip K. Dick:

Brüste können sich aber auch deprimiert in den eigenen Körper zurückziehen, nachdem man geweint hat:

Brustwarzen können so scharf sein, dass sie durch Papier schneiden, so Stephen King – der gleichzeitig, beispielsweise mit Carrie White oder Annie Wilkes, auch komplexe und hochinteressante Frauenfiguren beschrieben hat:

Dieser Krimiautor lüftete das langgehütete Geheimnis, wie Frauen ihre Ausweise mit sich herumtragen:

Und auch Hemingway hat interessante Vergleiche auf Lager:

Welche Passagen können Sie ergänzen?

Welche wiederkehrenden Klischees bei weiblichen Charakteren gehen Ihnen in Romanen auf die Nerven? Welche Autoren sind Ihnen in diesem Zusammenhang schon öfter aufgefallen? Und welche haben andererseits komplexe, realistische Frauenfiguren geschaffen? (aan, 9.1.2020)