Swing Cards als neue Werbeform können in U-Bahn-Garnituren der U6 über die Gewista gebucht werden.

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Wien – Sie hängen neuerdings auch in den Haltestangen zwischen den Schlaufen für Fahrgäste der Wiener U6 und bieten Unternehmen eine neue Werbemöglichkeit: die sogenannten "Swing Cards" mit Werbebotschaften. Die großflächig in den U-Bahn-Garnituren verteilten Karten sind leicht abnehmbar und können von Kunden der Wiener Linien auch mitgenommen werden. Entwickelt hat diese Werbeform das SPÖ-nahe Unternehmen Gewista.

Seit November können Swing Cards in der U6 gebucht und aufgehängt werden, wie die Gewista bekanntgab. Zuvor war das laut Wiener Linien bereits seit rund zwei Jahren in anderen Bereichen der städtischen Verkehrsbetriebe möglich. Laut Gewista können mittlerweile alle Straßenbahnen Wiens damit bestückt werden: Diese seien "exklusiv über die Gewista buchbar".

An der neuen Werbeform – beziehungsweise an Botschaften auf den Swing Cards – regt sich via Twitter aber auch Kritik. Aktuell hängt in Garnituren der U-Bahn-Linie 6 etwa Werbung für Goldmünzen einer Wiener Firma – samt einer Antwortsendung zum Mitnehmen.

Vor einem Angebot dieser Wiener Firma hatte etwa vor einem Jahr die Wirtschaftskammer Tirol gewarnt, wie die "Tiroler Tageszeitung berichtete. Demnach war eine angebotene Münze – verglichen mit dem Gegenwert des Goldes – damals kaum die Hälfte wert. Zu Vorsicht bei den Angeboten riet 2017 auch der Verein für Konsumenteninformation, wie der STANDARD berichtete.

Laut Wiener Linien, die bei den Swing Cards mit der Gewista kooperieren, darf Werbung in und an den Anlagen und Fahrzeugen "weder parteipolitischen, rassistischen, weltanschaulichen, sexistischen und religiösen Inhalt haben oder für Spirituosen werben", wie es in einer Stellungnahme gegenüber dem STANDARD heißt. Das betroffene Unternehmen "verstößt mit seinem Inhalt gegen keines dieser Kriterien". (David Krutzler, 8.1.2020)