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In Indien finden regelmäßig Proteste gegen Gewalt an Frauen und den Umgang der Polizei und Justiz damit statt.

Foto: AP/Rafiq Maqbool

Neu-Delhi – Mehr als sieben Jahre nach der tödlichen Gruppenvergewaltigung einer Studentin in einem Bus in Indien hat ein Gericht in Neu Delhi Hinrichtungsbefehle für vier der Täter ausgestellt. Die Männer sollen am 22. Jänner am Morgen gehängt werden, sagte der Vater des Opfers, Badrinath Singh, am Dienstag unter Berufung auf den Richter zu Reportern.

Die Eltern der Studentin hatten zuletzt darauf gedrungen, die Todesurteile zu vollstrecken, die unter anderem vom Obersten Gericht bestätigt worden waren. Im Dezember 2012 hatten sechs Männer die damals 23 Jahre alte Studentin in einem Bus in Neu Delhi vergewaltigt. Die Frau starb anschließend an ihren schweren Verletzungen. Neben den vier zum Tode verurteilten Männern gab es einen Vergewaltiger, der zum Zeitpunkt der Tat minderjährig war und inzwischen wieder auf freiem Fuß ist. Ein anderer wurde tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden.

Aufhebung der Todesstrafe abgelehnt

"Dieses Urteil wird den Glauben der Menschen an die Justiz bestärken", sagte die Mutter des Opfers, Asha Devi. Der Anwalt AP Singh, der einen der Verurteilten vertritt, kündigte an, Revision einlegen zu wollen. Erst im Dezember hatte das höchste Gericht des Landes die Aufhebung der Todesstrafe für Singhs Klienten abgelehnt.

Rechtsexperten zufolge können die zum Tode Verurteilten noch versuchen, ihre Hinrichtung mit einer Petition an das Oberste Gericht zu stoppen. Sollte ihr Gesuch abgelehnt werden, bestehe die Möglichkeit, direkt Indiens Staatsoberhaupt Ram Nath Kovind um Gnade zu bitten. (APA, dpa, 8.1.2020)