Sozialminister Anschober wird in Kommentaren wüst beleidigt. Einem blauen Abgeordneten gefällt das.

Foto: Matthias Cremer

Gerald Hauser ist kein Fan von Rudi Anschober. Das könnte nicht deutlicher aus seinen Facebook-Kommentaren hervorgehen, die die Twitter-Seite "FPÖ-Fails" jüngst zusammengefasst hat. "Da erwartet uns nichts Gutes vom neuen Sozialminister!", überschrieb der freiheitliche Nationalratsabgeordnete ein Facebook-Posting, in dem der grüne Sozialminister mit den Worten "Zuwanderung bedeutet Wohlstand" zitiert wird.

Die Followerschaft Hausers kommentierte das Posting fleißig – mehr als 100-mal. 70-mal wurde der Beitrag geteilt. Hauser kann sich nun wirklich nicht vorwerfen lassen, dass er nicht volksnah sei. Denn der Nationalratsabgeordnete aus Tirol antwortete auf viele Wortmeldungen seiner Follower – wenn nicht mit einem Kommentar, dann oft zumindest per Like.

Allerdings zeichnete der Freiheitliche nicht gerade die geschmackvollsten Wortmeldungen seiner Fans mit einem "Daumen hoch" aus. Diese bezeichneten Anschober etwa als "rauschkind", "A.. Loch", "Depp" oder "gehirnbefreit". Das gefiel Hauser. Er selbst bezeichnete Anschober in einem Kommentar als "Made im Speck".

Blaue Grün-Allergie

Anschober ist nicht das einzige grüne Regierungsmitglied, gegen das Hauser auf seinem Facebook-Profil austeilt. Sein jüngster Post gilt Vizekanzler Werner Kogler. Dieser hat in einem ORF-Interview die Blauen als "genetisch auf der schiefen Bahn" bezeichnet. Dass eine Followerin Kogler als Trunkenbold darstellt, trifft Hausers Geschmack – auch hierfür Daumen hoch.

Besonders hatte sich die FPÖ jedoch zuletzt auf Justizministerin Alma Zadić eingeschossen. Die grüne Ministerin mit Migrationshintergrund, die in der vergangenen Legislaturperiode noch für die Liste Jetzt im Parlament saß, wurde unter anderem mit Islamisten in Verbindung gebracht. (red, 9.1.2020)