Amazon bietet mit Ring Überwachungskameras und vernetzte Türklingeln an.

Foto: Ring

Ring hat in den vergangenen Jahren mehrere Mitarbeiter entlassen, die unerlaubt Nutzervideos angesehen haben. Das hat Mutterkonzern Amazon nun auf eine Anfrage mehrerer US-Senatoren bekannt gegeben. Ring stellt unter anderem Überwachungskameras für Innenräume sowie vernetzte Türklingeln her.

Vier Fälle

Konkret handelt es sich um vier Mitarbeiter, die Videomaterial von Nutzern angesehen haben, wie die "Washington Post" berichtet. Zwar seien die Mitarbeiter autorisiert gewesen, auf diese Nutzerdaten zuzugreifen. Die Zugriffe hätten das notwendige Ausmaß jedoch überstiegen. Was auf den Aufnahmen zu sehen war, ist nicht bekannt.

Eine Sprecherin sagte, dass man den Schutz von Nutzerdaten ernst nehme. Man habe die Anzahl an Mitarbeitern eingeschränkt, die Zugriff auf die Videos haben und neue Sicherheitsmaßnahmen gegen den Zugriff durch Hacker installiert. Derzeit dürften drei Personen auf gespeicherte Nutzervideos zugreifen. Für den Zugriff auf den Live-Feed sei die Zustimmung der Nutzer erforderlich. Sämtliche Zugriffe würden zudem geloggt.

Kritik an Polizei-Zusammenarbeit

Ring war in der Vergangenheit öfter kritisiert worden. So gab es mehrere Fälle, bei denen Hacker auf die Videos von Nutzern zugreifen konnten. In einem Fall wurde ein 8-Jähriges Mädchen über die Lautsprecher einer Ring-Kamera in ihrem Kinderzimmer belästigt.

In den USA arbeitet Ring zudem mit der Polizei zusammen, etwa um Verdächtige oder vermisste Personen zu finden. Auch daran gibt es Kritik. Denn Polizisten könnten die Videos nach Angaben von Amazon unendlich lang speichern und auch an andere weitergeben. (red, 9.1.2020)