Google hat bislang keine Zahlen zu Stadia kommuniziert. Nun zeigt Bungies Loot-Shooter "Destiny 2", wie wenige Nutzer die Plattform tatsächlich aufweist. Deren Zahl hat sich seit dem Launch sogar halbiert.

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"Wenn wir nur 100 oder 200 Millionen Menschen erreichen, haben wir etwas falsch gemacht", sagte Google-Manager Jack Buser vor dem Start von Stadia. Eigentlich schiele man gar auf ein Milliardenpublikum, betonte Buser damals selbstsicher. Von einem derartigen Massenpublikum ist man zurzeit aber noch sehr weit entfernt, wie Spielerzahlen zu Bungies Loot-Shooter Destiny 2 zeigen. Seit dem Start des Dienstes hat sich die ohnehin kleine Stadia-Community nämlich mittlerweile halbiert.

Nur 8.000 Stadia-Nutzer bei "Destiny 2"

Destiny 2 ist für Stadia-Pro-Abonnenten kostenlos. Im November nutzten noch rund 19.000 User dieses Angebot. Mittlerweile sind es nur mehr knappe 8.000. Zum Vergleich: Auf der Playstation 4 sind es immerhin 435.000 Nutzer, auf dem PC gar 437.000 User. Die Xbox-Community kommt auf rund 313.000 Spieler. Zwar hat der Loot-Shooter auf allen Plattformen an Relevanz verloren – ein derartiger Verlust wie bei Stadia ist aber sonst nirgends zu beobachten.

Offiziell bislang nichts kommuniziert

Google selbst hat bislang keine Zahlen zu Stadia kommuniziert. Seit dem Start des Dienstes ist es ruhig um die Plattform geworden. In 14 Ländern ist der Service bereits gestartet – Österreich ist bislang nicht darunter. Bei ersten Tests konnte der Cloudgaming-Dienst zwar hinsichtlich der technischen Umsetzung überzeugen, allerdings soll das aktuelle Angebot Spieler nicht wirklich zum Umstieg bewegen. Den Service kann man zurzeit nur in der Pro-Version nutzen, die zehn Euro pro Monat kostet. Die kostenlose Variante soll noch heuer starten.

Stadia

Die gesamte Branche in Angst versetzt

Vor dem Start des Dienstes war die Angst in der Branche groß. Google wurde als durchaus ernstzunehmender Konkurrent angesehen, der sogar ehemalige Erzfeinde zusammenrücken ließ. Die Panik war aber offenbar verfrüht, wie die inoffiziellen Zahlen zeigen. Verhunzte Starts von Services sind bei Google kein Novum. Fraglich ist nur, ob der Dienst jemals in die Gänge kommen wird. Der Suchmaschinenhersteller schreckt nicht davor zurück, Services einzustellen. Bei Stadia sei man allerdings gewillt, lange an dem Erfolg zu arbeiten.

Können AAA-Titel die Wende einleiten?

Mit Stadia Games unter der Führung von Urgestein Jade Raymond hat Google immerhin ein Studio ins Leben gerufen, das exklusive Titel für die Plattform entwickeln soll. Wie Sony bei der Playstation 4 aufgezeigt hat, ist das ein durchaus lohnenswertes Unterfangen. Allerdings dauert die Entwicklung von AAA-Titeln im Normalfall mehrere Jahre. Wohl oder übel muss somit eine Alternative her, um diese Zeitspanne zu überbrücken.

Portfolio wird immer wieder erweitert

Wie es mit Stadia weitergeht, lässt Google offen – in den nächsten Jahren will Google aber ordentlich Geld in die Hand nehmen. Das Portfolio des Dienstes wird nach und nach erweitert. Kürzlich wurden etwa der Farming Simulator 2019, Rise of the Tomb Raider und Thumper hinzugefügt. In welchen Ländern der Cloudgaming-Dienst als Nächstes startet und weitere Ziele oder Vorhaben lässt Google aber vorerst offen. (dk, 10.1.2020)