Christiane Holzinger, Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft in der Wirtschaftskammer zeigt sich von den Plänen zur steuerlichen Entlastung im Regierungsprogramm begeistert.

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Wien – Die Stimmung unter Jungunternehmern war schon einmal besser, ihre Zuversicht haben die Gründer dennoch nicht verloren. Vor gut einem halben Jahr stellten sich 42 Prozent der jungen Selbstständigen auf einen gesamtwirtschaftlichen Aufschwung in Österreich ein. Mittlerweile liegt der Anteil der Optimisten nur noch bei einem Drittel, erhob der Marktforscher Market in einer aktuellen Umfrage. Was das eigene Geschäft betrifft, gibt man sich weitgehend entspannt, auch wenn die Kunden den Unternehmern bereits größere Sparsamkeit signalisieren.

Solide stellen sich eigener Einschätzung nach die Kostenstrukturen dar. Ehrgeizige Pläne hegt der Nachwuchs der Wirtschaft bei den Verkaufspreisen: 43 Prozent erwarten sich hier in den kommenden Monaten klare Erhöhungen, unabhängig davon, ob sie Einzelkämpfer sind oder bereits dutzende Mitarbeiter haben. Es ist der höchste Wert, den die Marktforscher dazu bisher ermittelten.

Schaumgebremste Konjunkturaussicht

Und so schaumgebremst ihre konjunkturellen Prognosen sind – bei den eigenen Erträgen lebt die Hoffnung: 39 Prozent der Jungen gehen klar von Verbesserungen aus. Das Market-Institut spricht auch hier von einem Rekordwert. Nur 17 Prozent fürchten, dass ihnen am Ende des Jahres weniger übrig bleibt. Die Folge ist, dass offenbar jeder dritte Jungunternehmer mehr investieren will. 37 Prozent sind davon überzeugt, auch Mitarbeiter einstellen zu können. Wobei hier aber vor allem Kleinbetriebe mehr Vorsicht walten lassen als vor ein paar Monaten.

Was das neue Regierungsprogramm betrifft, so trifft es genau den Nerv der Gründer, versichert Christiane Holzinger, Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft in der Wirtschaftskammer. Sie streut vor allem den Plänen zur steuerlichen Entlastung Rosen. Dass das GmbH-Stammkapital auf 10.000 Euro gesenkt werden soll, sei ebenso erfreulich wie die Erleichterungen bei der Prospektpflicht und die steuerliche Absetzbarkeit von Arbeitsplätzen im Wohnungsverband. Für Letzteres brauche es nur noch eine Verordnung.

Was die Junge Wirtschaft vermisst, sind kostendämpfende Reformen rund um die Pensionen, mehr Augenmerk auf Digitalisierung und künstliche Intelligenz. Auch die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland dürfe kein Spießrutenlauf sein. (vk, 9.1.2020)