Da schaut das Android-Maskottchen aber ganz schön: Künftig gibt es für Android-Nutzer schon beim Setup eine Suchmaschinenwahl.

Foto: Proschofsky / STANDARD

Die marktbeherrschende Stellung von Google führt dazu, dass das Unternehmen immer öfter ins Visier der Wettbewerbswächter gerät. So wurde das Unternehmen Mitte 2018 von der EU zu einer Geldstrafe von 4,34 Milliarden Euro im Zusammenhang mit den eigenen Geschäftspraktiken rund um Android verurteilt. Zudem musste Google diverse Anpassungen rund um Android vornehmen, nun folgt eine weitere Maßnahme.

Auswahldialog

Europäischen Android-Nutzern wird ab dem 1. März bei der Einrichtung eines neuen Geräts ein Dialog angezeigt, über den sie zwischen verschiedenen Suchmaschinen wählen können. Dies kündigte Google zwar schon vergangenes Jahr an, nun ist aber klar, wer hier aufgelistet wird.

Dem Ganzen war ein Auktionsverfahren vorangegangen, in dem die verschiedenen Betreiber für eine Positionierung auf dem entsprechenden Dialog bieten konnten. Dabei werden neben Google jeweils drei andere Angebote aufgelistet, eine Default-Wahl gibt es nicht, die Reihung ist zufällig.

So soll der Auswahldialog aussehen, der bei der Einrichtung neuer Geräte angezeigt wird.
Grafik: Google

Sieger

Die Gewinner des Auswahlverfahrens führt Google auf einer eigenen Seite an, die Vergabe erfolgte dabei für jedes Land einzeln. Österreichischen Nutzern werden künftig also neben Google auch DuckDuckGo, GMX und Info.com angeboten, für deutsche User sieht die Liste gleich aus. Überhaupt ist DuckDuckGo der große Gewinner der Ausschreibung, wird es doch in allen Ländern gelistet. Microsoft scheint hingegen den europäischen Markt weitgehend aufgegeben zu haben, lediglich in Großbritannien hat man sich noch einen Platz gesichert. Weitere öfter aufscheinende Optionen sind das russische Yandex und das aus Frankreich stammende Qwant. PrivacyWall ist ebenfalls mehrfach zu finden. Die aktuelle Liste gilt allerdings nur bis Ende Juni, die Auslosung soll also wohl regelmäßig stattfinden.

Protest

Im Vorfeld hatte es Kritik an dem Verfahren gegeben, einige Anbieter sahen nicht ein, warum sie für diese Positionierung zahlen sollen. So sieht etwa Ecosia hierin einen Verstoß gegen den Geist des EU-Urteils, und beteiligte sich konsequenterweise gleich gar nicht. Zudem hat man angekündigt, eine neue Beschwerde bei der EU einzureichen.

Angemerkt sei, dass mit diesem Schritt lediglich die Default-Wahl aufgebrochen wird. Denn auch wenn Google bisher alleine diese Position innehatte, können die Nutzer doch schon jetzt selbst alternative Suchmaschinen nutzen und auch als Standardoption festlegen. (apo, 9.1.2020)