Der Buchhandel bilanziert für 2019 positiv.

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Wien – Der Umsatz am österreichischen Buchmarkt ist 2019 um 1,6 Prozent gestiegen. Das gab der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) am Donnerstag bekannt. Damit drehte sich die negative Entwicklung im Jahr 2018 (minus 1,15 Prozent) wieder um. Auch die Belletristik konnte nach einem Rückgang von 5,2 Prozent 2018 im vergangenen Jahr wieder aufholen und kommt auf ein Plus von 0,5 Prozent.

Am stärksten ist das Umsatzplus im Segment des Kinder- und Jugendbuchs abzulesen, wo man ein Wachstum von 6,5 Prozent verzeichnete. Dahinter folgen gleich die Ratgeber mit 6 Prozent, die Warengruppen Belletristik (0,5 Prozent) und Reise (0,4 Prozent) legten leicht zu. Rückläufig waren hingegen Bücher aus dem Bereich Geisteswissenschaft und Kunst (minus 1,2 Prozent), Naturwissenschaften und Medizin (minus 1,3 Prozent) und Sozialwissenschaften und Recht (minus 4,9 Prozent). Auch das Sachbuch liegt bei einem Minus von 5,5 Prozent hinter den Ergebnissen von 2018.

"Sehr erfreulich"

Für HVB-Präsident Benedikt Föger ist die Gesamtentwicklung "sehr erfreulich". Ein Umsatzplus von 1,6 Prozent möge auf den ersten Blick nicht viel erscheinen, "für die Buchbranche ist es aber ein deutliches Zeichen, dass die Nachfrage nach dem Kulturgut Buch ungebrochen ist und sogar steigt".

Das meistverkaufte Buch aus dem Bereich Belletristik (Hardcover) war 2019 übrigens "Guglhupfgeschwader" von Rita Falk, gefolgt von "Kopftuchmafia" von Thomas Stipsits auf Platz zwei. Den dritten Rang belegte "Das Geschenk" von Sebastian Fitzek. Bei den Sachbüchern reüssierte Yuval Noah Harari mit "Eine kurze Geschichte der Menschheit" vor "Die Ibiza-Affäre" von Bastian Obermayer und Frederik Obermaier und Reinhold Mitterlehners "Haltung". Der meistverkaufte Ratgeber im Jahr 2019 war "Marcel Hirscher" von Alexander Hofstetter.

Stationärer Rückgang

Ein leichtes Umsatzplus gab es auch am deutschen Buchmarkt, der 2019 einen Zuwachs von 1,4 Prozent verzeichnete, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Der traditionelle Handel vor Ort legte immerhin um 0,5 Prozent zu. Das sei der erste Zuwachs bei den sogenannten Sortimentern seit 2013, hieß es. Allerdings: Die Zahl der verkauften Bücher, etwa in den Buchhandlungen, im Internet oder in Kaufhäusern, ging um 0,4 Prozent zurück. Höhere Preise konnten diesen leichten Kaufschwund deutlich wettmachen. Der erfolgreichste Roman war bei unseren deutschen Nachbarn "Das Geschenk" von Sebastian Fitzek, auf Platz zwei folgte mit "Herkunft" von Sasa Stanisic der Gewinnertitel des Deutschen Buchpreises 2019. Ferdinand von Schirachs "Kaffee und Zigaretten" landete auf Platz drei. (APA, 10.1.2020)